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Simon Steven, Leiter der britische Gesundheitsbehörde NHS, will überzuckerten Getränken und Snacks in Krankenhäusern den Kampf ansagen.

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London – Im Kampf gegen die wachsende Zahl krankhaft übergewichtiger Patienten plant die staatliche Gesundheitsbehörde NHS (National Health Service) eine Strafsteuer auf überzuckerte Getränke und Snacks in Krankenhäusern. Die Behörde wolle bis 2020 eine Steuer für alle entsprechenden Getränke und Speisen aus Krankenhausautomaten oder Cafeterias durchsetzen, kündigte der Leiter von NHS England, Simon Steven gegenüber dem "Guardian" an.

Die Höhe der Steuer ließ Stevens offen, sagte aber, er hoffe auf zusätzliche Einnahmen von 20 bis 40 Millionen Pfund (26 bis 52 Millionen Euro) pro Jahr. Gesundheitsexperten fordern seit längerem eine Steuer von 20 Prozent, um so Patienten, Besucher und Krankenhauspersonal vom Kauf süßer Dickmacher abzuhalten.

Bis 2020 werde es entweder keine überzuckerten Limonaden oder Speisen in den Krankenhäusern mehr geben, oder sie kämen mit einem Aufpreis, sagte auch Stevens. Seinen Angaben zufolge machen ungesundes Essen und Trinken inzwischen mehr Menschen krank als das Rauchen. "Rauchen tötet immer noch mehr als 80.000 Menschen pro Jahr, Rauchen ist immer noch ein riesiges Problem. Aber wie sich herausgestellt hat, ist die Ernährung inzwischen vorgerückt." Stevens sieht die Initiative als Vorreiter für eine allgemeine britische Strafsteuer auf überzuckerte Lebensmittel und Getränke. (APA, AFP, 19.1.2016)