Arianna Huffington, Gründerin der "Huffington Post", plädiert für mindestens acht Stunden Schlaf pro Tag.

Foto: Standard/Alexandra Föderl-Schmid

Begehrt: Fotos mit Arianna Huffington.

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Philipp Schindler, Vice President Global Business Operations bei Google, im Gespräch mit Miriam Meckel, Chefredakteurin der "Wirtschaftswoche".

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München – Zum Einstieg in den dritten Tag bei der Digitalkonferenz DLD ging es um das Thema Schlaf. Insbesondere Arianna Huffington, Gründerin der "Huffington Post", hielt ein Plädoyer für mindestens acht Stunden pro Tag, sonst sei man nicht so leistungsfähig. Sie zog eine Parallele zur Informationsgesellschaft: "Wir schwimmen in Daten, aber dürsten nach Wissen, so geht es auch dem Gehirn, wenn ihm der Schlaf fehlt."

DLD-Debatte: "Celebrate Sleep!"

DLDconference

Dem dürften am Morgen noch einige gefrönt haben, denn zwei Stunden später war der Saal schon deutlich voller, als Philipp Schindler über die nächsten Pläne von Google sprach. Der Deutsche arbeitet seit mehr als zehn Jahren bei Google, inzwischen ist er Vice President Global Business Operations. Auf Fragen von Miriam Meckel, Chefredakteurin der "Wirtschaftswoche", zum Verhältnis zwischen Medien und dem Suchmaschinenkonzern antwortete Schindler ausweichend.

Google als "Helfer"

Ob er das Unbehagen in der Medienbrache nicht merke? "Wir sind kein Medienkonzern", versicherte Schindler. "Wir sind ein Technologiekonzern und versuchen nur, anderen mit unserer Technologie zu helfen. Und sie haben volle Kontrolle darüber, diese Instrumente weiter zu verbessern." Auch auf den Streit mit der EU-Kommission und den Vorwurf, Google missbrauche seine Marktmacht, wollte Schindler nicht eingehen.

Wie Google mit den Vorbehalten der Europäer umgehe? "Ich habe dafür volles Verständnis, ich bin ja selber Deutscher", sagt Schindler. Bei den Google-Produkten habe jeder Nutzer "für gewöhnlich" die Möglichkeit, das Speichern von Daten abzulehnen oder sie zu löschen.

Neue Struktur

Lieber wollte der Google-Manager über andere Projekte sprechen, die unter dem Dach von Alphabet, der im vergangenen Sommer gegründeten Muttergesellschaft, versammelt seien. Diese neue Struktur stärke Innovationen und die einzelnen Projekte könnten unabhängiger und mehr wie Start-ups agieren, erklärte Schindler. Er nannte als Beispiel Google X und das Projekt Loon: Google will mit Hilfe von Luftballons Internet in abgelegene Weltregionen bringen.

DLD: Philipp Schindler im Gespräch mit Miriam Meckel

DLDconference

Aber man sei sich bewusst, dass trotz Projekten wie das selbstfahrende Auto, das Kerngeschäft – und damit die Erlöse – in absehbarer Zeit weiter von der Suchmaschine und dessen Werbeeinnahmen kommen. In den sozialen Medien fanden die Aussagen des Google-Topmanagers wenig Niederschlag – denn just während seines Auftritts war Twitter mehr als eine Stunde lahmgelegt, was dafür die Konzentration auf das Geschehen bei der DLD erhöht haben dürfte. (Alexandra Föderl-Schmid aus München, 19.1.2016)