Soldaten bei Grenzzaunarbeiten im Dezember.

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Spielfeld – Die "ersten wenigen hundert Flüchtlinge" sollen laut Landespolizeidirektion Steiermark am Mittwoch den Probebetrieb der neuen Grenzabfertigung in Spielfeld einläuten. Das gesamte System sei aber immer noch im Aufbau, erst am Montag wurde der Boden betoniert. Medien werden vorerst nicht in den Abfertigungsbereich vorgelassen, erst bei einem gesonderten Pressetermin wird Einlass gewährt.

500 Soldaten an Grenze

Das Bundesheer ist ab Mittwoch mit 500 Soldaten vor Ort und wird zusammen mit der Polizei in einem Zwölfstundenbetrieb bis zu 6.000 Flüchtlinge pro Tag abarbeiten können. Mit den slowenischen Behörden wurde laut Polizeisprecher Fritz Grundnig vereinbart, dass vorerst nur einige hundert Flüchtlinge nach Spielfeld gebracht werden. Alle anderen werden weiterhin über Kärnten nach Österreich eingelassen.

In Spielfeld werden die ankommenden Menschen innerhalb eines zu beiden Seiten vier Meter hohen Zauns im Bereich des Flugdachs der früheren slowenischen Zollstation entlanggehen, bis sie zu einem ersten Zelt gelangen. Darin werden sie entlang von Absperrgittern weitergeleitet und erhalten ein Formular, in dem Name, Geburtsdatum, Herkunft und Fluchtroute angegeben werden sollen.

Dolmetscher unterstützen

Dolmetscher stehen zur Unterstützung bereit. Mit dem Formular geht es ins nächste Zelt, in dem sie ebenfalls über "Leitlinien" aus hüfthohen Absperrgittern zu einem der 48 kleinen Checkpoints geleitet werden. Je zwei Checkpoints sind in einem Container untergebracht, über die sich zum Witterungsschutz ein Großzelt erstreckt. Die auch Schnecken genannten Wege in mehreren Windungen sorgen dafür, dass Ankommende praktisch ständig in Bewegung sind und nicht das Gefühl von Stehzeiten bekommen. (APA, 19.1.2016)