In der ersten Jännerwoche wurden für Wien rund 8.300 Influenzaerkrankungen und grippale Infekte gemeldet.

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Wien – Die Grippewelle der Saison 2015/2016 legt in Österreich mäßig zu. Dem Diagnostischem Influenza Netzwerk Österreich zufolge ist die "Aktivität" der viralen Krankmacher etwas gestiegen. Keine signifikante Veränderung im Vergleich zur ersten Kalenderwoche gab es bei den Influenzaerkrankungen – und grippalen Infekten vergangene Woche in Wien. Das Wiener Meldesystem schätzte die Anzahl der Erkrankten auf 8.100. Die Woche zuvor waren es 8.300.

Ursula Wiedermann-Schmidt, Leiterin des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin der Med-Uni Wien, betont, dass mit einer Erhöhung der Zahlen zu rechnen sei: "In Russland geht's derzeit richtig los." Gut sei, dass die diesjährige Vakzine genau für die registrierten A(H1N1)- und A(H3N1)-Influenza-Virusstämme passe. Vor allem A(H3N1) würde zu schwereren Krankheitsverläufen führen.

Ende 2015 war man in Wien von rund 7.300 Erkrankten ausgegangen. Von den Experten des Departments für Virologie der Med-Uni Wien wurden in Proben von Erkrankten bisher am häufigsten Erreger der Schweinegrippe-Pandemie (2009/2010) vom A(H1N1)-Typ (42 Prozent) nachgewiesen. Danach folgen A(H3N2)-Viren (38 Prozent) und mit einer Beteiligung von 20 Prozent die Influenza-B-Viren.

Wirksamer Nasenspray

Die derzeit zirkulierenden Influenza-B-Viren (Victoria-Linie) sind nicht durch den in den (zu injizierenden) Dreifach-Impfstoffen enthaltenen Influenza-B-Virusstamm (Yamagata-Linie) abgedeckt. Somit kann man davon ausgehen, dass durch den Dreifach-Impfstoff gegen die aktuell zirkulierenden Influenza-B-Viren kein ausreichender Schutz gegeben ist", schreiben die Influenza-Netzwerk-Experten. Vergangenes Jahr hatte die A(H3N2)-Komponente der damals verwendeten Vakzine nicht "gepasst".

Eine Influenza B verläuft normalerweise milder als eine Influenza A. Derzeit gibt es offenbar nur eine Vakzine, die in dieser Saison auch die richtige Komponente für die Influenza B enthält. Dabei handelt es sich um einen Lebendimpfstoff (abgeschwächte Viren) mit vier verschiedenen Antigenen: Die zwei gegen die kursierenden InfluenzasA-Viren und zwei gegen InfluenzasB-Viren, darunter auch solche der "Victoria-Linie. Dieser Vierfach-Impfstoff ist derzeit für die Altersgruppe zwischen zwei und 18 Jahren zugelassen und als Nasenspray anzuwenden. (APA, 20.1.2016)