Die DARPA will das menschliche Hirn über ein Implantat direkt mit Computern kommunizieren lassen.

Foto: DARPA

Ein Implantat soll das menschliche Gehirn in Zukunft direkt mit Computern verbinden. Das ist jedenfalls die Vision der militärischen US-Forschungseinrichtung DARPA. Sie hat nun das Programm Neural Engineering System Design (NESD) vorgestellt.

Heutige Interfaces wie Uralt-Modem

Die aktuell besten Brain-Computer-Interfaces seien mit zwei Supercomputern vergleichbar, die miteinander über ein altes Modem kommunizieren, so NESD-Leiter Phillip Alvelda in einer Aussendung. Man müsse sich vorstellen, was alles möglich wird, wenn die Tools weiterentwickelt werden, "um den Kanal zwischen dem menschlichen Gehirn und moderner Elektronik wirklich zu öffnen". Das neue Interface soll die "elektrochemische Sprache der Neuronen in die Einsen und Nullen der IT übersetzen".

Die derzeitige Technologie verbinde eine große Zahl an Neuronen gleichzeitig. Ziel von NESD ist es, bis zu eine Million einzelne Neuronen zu verbinden. Das würde nicht nur eine feiner abgestimmte Kontrolle ermöglichen, sondern die Kommunikation zwischen Mensch und Computer beschleunigen.

Medizinische Einsatzzwecke

Von der DARPA finanzierte Projekte richten sich zwar in erster Linie an militärische Einsatzzwecke. Allerdings soll das Interface letztendlich in der Medizin eingesetzt werden. Es könnte etwa Prothesen verbessern oder Seh- und Hörverlust ausgleichen. (red, 21.1.2016)