Am Mittwoch findet die 111. Nationalratssitzung dieser Legislaturperiode statt. Die Analyse der Reden der letzten 110 Sitzungen zeigt: Viele Vielredner sitzen in den vorderen Reihen und sind (ehemalige) Klubobleute oder Finanzsprecher.

Leicht ersichtlich ist auch, dass Parlamentarier der Kleinparteien tendenziell mehr sprechen: Das hat damit zu tun, dass bei Tagesordnungspunkten alle Parteien Stellungnahmen abgeben können, bei Großparteien verteilen sich so die Gelegenheiten, zur Sprache zu kommen, mehr. Deswegen ist der SPÖ-Klubobmann in der Auswertung auch erst an 15. Stelle der Liste der Vielredner zu finden.

Die Wenigredner

Sieht man sich die Wenigredner an, fällt auf: am wenigsten reden nicht nur die Abgeordneten, die erst im letzten Jahr eingetreten sind, auch die Nationalratspräsidenten sprechen außerhalb ihrer Funktion als Vorsiztende der Sitzungen sehr wenig. Doris Bures hat in der aktuellen Gesetzgebungsperiode schon in ihrer Funktion als Infrastrukturministerium Reden gehalten und kommt deswegen auf eine höhere Redezeit.

Aus den Daten geht jedoch definitiv nicht hervor, dass die Wenigredner faul sind. Was sie in den Ausschüssen tun oder wie viele Anfragen sie stellen, wurde beispielsweise nicht erhoben.

Update 26.1.: Kapitel über Wenigredner eingefügt.

(Markus Hametner, Vorbereitung: Michael Bauer, 23.1.2016)