Wien – In der Unicredit-Tochter Bank Austria (BA) zeichnen sich die nächsten Weichenstellungen ab. Im März soll der fürs Osteuropa-Geschäft (CEE) zuständige Manager und BA-Vizechef, Carlo Vivaldi, Wien angeblich Richtung Mailand verlassen. Das hört der STANDARD aus Unternehmenskreisen – der Sprecher der Bank dementiert die Übersiedlung Vivaldis allerdings.

Im März 2016 läuft ja der Bank-der-Regionen-Vertrag aus, ab da kann die CEE-Sparte zur Mutter nach Mailand übersiedelt werden. Bisher haben die Österreicher gehofft, dass die Leitung des Geschäfts (selbst wenn es in die Unicredit-Bilanz wandert) in Wien bleibt. Eine allÜbersiedlung Vivaldis würde diese Hoffnung reduzieren.

Weitere Unbilden zeichnen sich auch rund um das BA-Sparprogramm ab. Die Bankpension soll (für 3200 anspruchsberechtigte aktive Banker, nicht für Leute, die schon im Ruhestand sind) abgeschafft werden, die Ansprüche dazu im März in die staatliche PVA übertragen werden. Die Mitarbeiter müssen also künftig Beiträge zahlen, sie bekommen dafür Abschlagszahlungen von der BA.

Doch nun regt sich Widerstand. Am Mittwochabend haben sich rund 280 Banker bei einer von Mitarbeitern initiierten Veranstaltung im Tech Gate Vienna getroffen. Dort haben die Wiener Rechtsanwälte Roland Gerlach und Alois Obereder juristische Details zum Thema erläutert. Ziel ist es laut Gerlach, die Bankpension (heißt eigentlich BA-Äquivalent) zu erhalten.

Während unter Bankern bereits von Klagen gegen die Übertragung ins staatliche System die Rede ist, peilt Gerlach zunächst Gespräche mit der BA an. Er hält die Übertragung in der geplanten Form für "einen netten Versuch, der aber nicht rechtmäßig ist". Sollten es mit den Gesprächen nicht klappen, werde man bei der PVA beantragen, die Übertragung nicht zuzulassen. (Renate Graber, 23.1.2016)