Müllhalden wirken auf Geier anziehend, sie spähen nun illegale Lagerstätten im Dienste der Stadt Lima aus.

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Illegale Müllhalden sind eine beträchtliche Gefahr für Mensch und Umwelt. Durch die unsachgemäße Lagerung von Produkten, die giftige Substanzen enthalten, droht etwa eine Verunreinigung des Grundwassers. Durch entsorgte Tierkadaver und andere organische Abfälle bergen sie auch ein Krankheitsrisiko.

Die nicht angemeldeten Deponien sind den Behörden Perus schon länger ein Dorn im Auge. Sie setzen nun auf neue Mittel, um ihre Standorte auszuforschen: Mit moderner Technik bestückte Geier.

Vier Prozent des Mülls werden illegal entsorgt

Rund 6.000 Tonnen Müll produziert Lima, die Acht-Millionen-Hauptstadt des Andenstaates, pro Tag. Vier Prozent davon landen allerdings nicht auf offiziellen Halden, sondern werden illegal entsorgt, erklärt ein Vertreter der Stadt gegenüber Reuters. Das Projekt "Gallinazo Avisa" soll nun Abhilfe schaffen.

Statt allerdings Drohnen auf Patrouille zu schicken, verbündet man sich mit der Natur. Dressierte Geier werden mit Kameras und GPS-Sensoren ausgestattet und auf Rundflug geschickt. Mülldeponien wirken auf die Aasfresser anziehend.

Gallinazo Avisa

Live-Radar

Internetnutzer können dabei über die von den Betreibern eingerichtete Website live mitverfolgen, wo sich "Capitan Fenix" und seine gefiederten Kollegen derzeit aufhalten. Außerdem können über die Seite auch Müllansammlungen gemeldet werden.

Hinter dem Projekt steckt das peruanische Umweltministerium. Finanziert wird es teilweise aus Mitteln der US-amerikanischen Entwicklungshilfe. (gpi, 24.01.2016)