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Fox Mulder und Dana Scully ermitteln wieder.

Foto: (Ed Araquel/FOX via AP

FBI-Serien borden meist nur so vor moderner bis futuristischer Technologie über, um Kriminellen mit ein paar Computerprogrammen das Handwerk zu legen. In "Akte X" war davon noch nicht viel zu spüren. Die Kultserie wurde von 1993 bis 2002 ausgestrahlt, ein weiterer Kinofilm folgte 2008. Nun ist die Serie nach 13 Jahren zurückgekehrt. Und die Welt der Technologie hat sich inzwischen drastisch verändert.

Handys

Den ersten Prototyp eines Mobiltelefons präsentierte Motorola im Jahr 1973. Handys waren zur Zeit von "Akte X" also bereits gängig, wenngleich es sich dabei noch um die mehr oder weniger liebevoll "Ziegel" genannten Geräte handelte. Das erste Handy im Candybar-Format brachte Nokia 1998 auf den Markt. Der erste Blackberry kam ein Jahr später. Die heute bekannten Smartphones gab es zu der Zeit zwar noch nicht, in den 1990ern und Anfang der 2000er waren jedoch die sogenannten PDAs (Personal Digital Assistent) beliebt, die unter anderem mit Microsofts mobilen Betriebssystemen liefen.

Windows

Die Ermittlungszeit von Mulder und Scully fiel Mitten in die Ära von Windows 95, das im August 1995 auf den Markt kam. Gegen Ende der Serie hatte Microsoft gerade Windows XP (im Jahr 2001) veröffentlicht. Die erste Xbox wurde ebenfalls in diesem Jahr veröffentlicht.

iPhone und iPad

Im Jahr 2002 hatte Apple gerade Mac OS X 10.2 Jaguar auf den Markt gebracht, der iPod feierte seinen ersten Geburtstag. iPhone und iPad waren zur dem Zeitpunkt noch nicht erfunden. Das erste iPhone kam erst 2007 auf den Markt, das iPad folgte 2010.

Google und Android

Als Mulder und Scully zu ermitteln begannen, war von Google noch nichts zu sehen. Die heute populärste Suchmaschine ging erst 1998 online. Gmail und Google Maps erschienen überhaupt erst nach Ende der Serie – 2004 bzw. 2005. Android erschien erst sehr viel später auf der Bildfläche, das erste Smartphone basierend auf dem System – das HTC Dream – kam 2008 in den Handel.

Browser

Internet und World Wide Web gab es zur Zeit der ersten "Akte X"-Folgen schon lange. Etwas anders sieht das mit den heute gängigen Browsern aus. In den 1990er Jahren dominierte noch Netscape die Browser-Welt, der erstmals 1994 erschien. Die erste Version des Internet Explorers wurde 1995 veröffentlicht, ebenso wie Opera. Mozillas Firefox folgte erst 2002, ein Jahr darauf Apples Safari und Google Chrome im Jahr 2008.

Filesharing

In den späteren Jahren der Serie wurde etwas populär, das echte FBI-Beamten wohl mehr beschäftigt als die Jagd nach UFOs: Filesharing. Technologie zum Austausch von Dateien gab es zwar schon wesentlich früher, doch mit Napster wurde im Jahr 1999 eine Software veröffentlicht, die einen besonders bleibenden Eindruck hinterlassen hatte und einen Umbruch in der Musikbranche in Gang setzte. Zuvor hatten Player wie Winamp dafür gesorgt, dass Musik zunehmend am Computer als MP3-Datei gehört wurde.

Facebook und Twitter

Welche Offline-Ermittlungen hätten sich Mulder und Scully erspart, wenn sie damals schon Facebook gehabt hätten? Und welchen Beziehungsstatus hätten die beiden gehabt? Facebook erblickte erst zwei Jahre nach Ende der letzten Staffel das Licht der Webwelt, im Jahr 2004. Twitter folgte 2006. Selbst das Social-Media-Urgestein MySpace fiel nicht in die "Akte X"-Zeit, sondern wurde 2003 veröffentlicht.

Überwachung und Verschlüsselung

Auf Software zum Ausspähen und Überwachen von Bürger können die realen Ermittler schon länger als Mulder und Scully zugreifen. Das von Whistleblower Edward Snowden enthüllte Programm PRISM soll allerdings erst seit 2005 eingesetzt werden. Davor setzte der US-Geheimdienst NSA unter anderem auf PROMIS (Prosecutor's Management Information System). Damit konnten schon in den 1970ern und 1980ern Datenbanken angezapft werden. Gleichzeitig rückte das Thema Kryptografie am Computer verstärkt in den Vordergrund. In den 70er Jahren entwickelte IBM gemeinsam mit der NSA den DES- Algorithmus (Data Encryption Standard). Auch das RSA-Verfahren wurde in den 70er-Jahren entwickelt. Die Verschlüsselung von Daten auf privaten Computer kam etwas später. Das populäre Programm PGP etwa wurde 1991 veröffentlicht.

Die neuen X-Akten

Wie sehr sich die "Akte X"-Agenten Mulder und Scully nun der neuen Technologien bedienen, bleibt abzuwarten. Zumindest nach den erste beiden Folgen lässt vermuten, dass es weitgehend in alter Manier weitergeht. Zwar wurden die alten Ziegelsteinhandys gegen moderne Smartphones und klobige Computer gegen schicke Laptops getauscht. Aber zu sehr viel mehr als ab und zu einen Blick auf das Display oder eine Online-Suche ließ man sich noch nicht hinreißen. Garniert mit ein paar Referenzen auf Edward Snowden, Julian Assange, Uber, sogenannte Dirtboxes, einer noch größeren Verschwörung und weiter entwickelter Alientechnologie. (Birgit Riegler, 28.1.2016)