Derivate auf Dividenden werden zwischen institutionellen Investoren bereits seit fast zwei Jahrzehnten gehandelt – anfänglich ausschließlich außerbörslich, führte die deutsch-schweizerische Terminbörse EUREX die ersten Dividenden-Futures auf den EuroStoxx50 im Jahr 2008 ein, die SGX in Singapur lancierte 2010 Dividenden-Futures auf den japanischen Nikkei 225. Wer hat Bedarf, die (erwarteten) Dividenden von Indizes zu handeln? Zunächst waren es Emittenten, welche die Ausstattungsmerkmale ihrer strukturierten Produkte über Dividenden finanzieren und dafür Kalkulationssicherheit benötigen. Ihnen gegenüber standen Hedge Fonds, die das nötige Research und den Risikoappetit mitbrachten.

Partizipations-Zertifikate auf EuroStoxx50- und Nikkei 225

Es gibt viele Gründe, warum auch private Investoren sich für Dividenden-Futures interessieren könnten: Dividenden sind zum einen wesentlich weniger schwankungsanfällig (volatil) als Aktienkurse – viele Aktiengesellschaften schrecken auch in mäßig erfolgreichen Zeiten vor Dividendenkürzungen zurück. Zum anderen ist die Korrelation von Dividenden gegenüber Aktien und Anleihen sehr gering – sie laufen also in der Regel nicht im Gleichschritt mit den zugrundeliegenden Aktienindizes. Zu guter Letzt bieten Dividenden in gewissem Umfang auch Schutz gegen Inflation, da sie mit steigender Teuerung tendenziell ebenfalls ansteigen sollten.

Der Preis eines Dividenden-Futures auf den EuroStoxx50 spiegelt nun die Dividendenerwartung des Marktes in Indexpunkten wider. Die Partizipations-Zertifikate von Goldman Sachs bildet wiederum diese Kursentwicklung im Verhältnis 1:1 ab: Die EuroStoxx50-Dividenden des Jahres 2016 sind unter der ISIN DE000GT73DF2 aktuell zu 115 Euro handelbar, für das Dividendenjahr 2017 (DE000GT73DG0) zu 109 Euro und für 2018 (DE000GT73DH) zu 103 Euro handelbar. Wer also etwa davon ausgeht, dass die Dividendenausschüttungen im Jahr 2018 zumindest auf der Höhe von 2016 liegen, der könnte nun in das entsprechende Zertifikat investieren. Steigt die Dividendenerwartung tatsächlich um zehn Punkte, dann klettert der Preis des Zertifikats um 10 Euro. Wer seinen Tracker bis zur Fälligkeit durchhält, bezieht den tatsächlich realisierten Dividendenbetrag des jeweiligen Jahres als Rückzahlungsbetrag. Managementgebühren fallen nicht an, die Geld-Brief-Spanne liegt bei 1,5%.

ZertifikateReport-Fazit: Für Anleger, die diversifizieren möchten und wie institutionelle Anleger in den Dividenden eine eigene Asset-Klasse erkennen, eignen sich die Tracker auf Dividenden-Futures als Portfolio-Beimischung. Dabei profitieren Anleger von Kosteneffizienz und Transparenz der Preisstellung, da die Zertifikatspreise anhand des zugrunde liegenden Futures jederzeit nachvollziehbar sind.