Tankstutzen versus Ladekabel

Foto: Toyota

Dass die Elektrizität immer mehr vom Auto Besitz ergreift, ist sicher. Am schönsten wär es, wenn die Batterien bei gleicher Leistungsfähigkeit um den Faktor vier kleiner, leichter und billiger wären. Dann könnte man den Verbrennungsmotor einfach durch einen Elektromotor ersetzen, und die Tankstellen wären pleite. Einige würden vielleicht als Schnellcafés mit 24-Stunden-Gemischtwarenhandlung oder Promillespelunken weiterleben, je nach verbleibendem Warensortiment oder Standort.

Kampf um Reichweiten

Die Wirklichkeit bei elektrischen und anderen alternativen Antrieben ist aber ein harter Kampf um Reichweiten, also darum, möglichst viel Energie mitnehmen zu können, die nichtfossilen Ursprungs ist. So bietet sich die Brennstoffzelle an, die aus der Energie des Wasserstoffs elektrischen Strom macht.

Allerdings ist der Umgang mit dem leichtesten und flüchtigsten aller Elemente schwierig. Auch wenn in Innsbruck und Wien bereits eine Pilotanlage in Betrieb ist, wird es noch ein paar Jahre dauern, bis eine Wasserstofftankstelleninfrastruktur Form annehmen kann. Und inzwischen kann viel passieren.

Bessere Batterien

Werden nämlich Batterien tatsächlich besser und billiger, was stark anzunehmen ist, könnte sich die Brennstoffzelle im Pkw-Bereich ganz einfach erübrigen, denn leichte Fahrzeuge mit überschaubaren Reichweiten sind vom Aufwand her rein batterieelektrisch gut darstellbar.

Wasserstoff empfiehlt sich dann eher, wenn Gewicht, Leistung und Reichweitenanforderungen weiter nach oben gehen. Für Toyota oder Hyundai ist das gar nicht so bedeutend, egal, in welcher Fahrzeug- oder Gewichtsklasse die Grenze zwischen reinem Batteriebetrieb und Brennstoffzelle dann sein wird, man wird auf jeden Fall dabei sein. (Rudolf Skarics, 28.1.2016)