Viel Geld hat sich Microsoft sein Engagement in der National Football League (NFL) kosten lassen: Stolze 400 Millionen Dollar soll das Unternehmen gezahlt haben, damit seine Surface-Tablets bei all den Football-Spielen der US-amerikanischen Liga zur Taktikplanung genutzt werden – und so immer gut im Blickfeld sind.
Pleiten, Pech und Pannen
Doch der Deal war von Anfang an durch Pannen gekennzeichnet. So musste Microsoft bald feststellen, dass viele Kommentatoren schlicht nicht wussten, was ein Surface eigentlich ist – und es kurzerhand iPad nannten. Microsoft zahlte also viel Geld für eine unabsichtliche Bewerbung der Konkurrenz. Solcherlei Unerfreulichkeiten hat Microsoft zwar mittlerweile dank Nachschulungen in den Griff bekommen, aktuell stellt sich aber die Frage, ob es dem Unternehmen nicht lieber wäre, seine Tablets würden als iPads bezeichnet.
AFC-Finale
Ausgerechnet bei einem der wichtigsten Spiele der ganzen Saison versagten am Sonntag nämlich die Surface-Pro-3-Tablets. Zwanzig Minuten lang fielen die Geräte beim Spiel New England Patriots gegen die Denver Broncos aus – bei dem Finale der American Football Conference (AFC) und damit auch der letzten Hürde vor dem Super Bowl. Besonders unerfreulich. Es war nur eines der Teams betroffen: Die Patriots mussten vorübergehend auf die technischen Hilfsmittel verzichten.
Mit den Tablets können die Teams Aufnahmen der letzten Spielzüge analysieren. Sie sind durch ein eigenes, internes Netzwerk miteinander verbunden, andere Apps finden sich auf den Geräten nicht.
Reaktion
Nachdem die Kommentatoren von dem Problem erfuhren und dies öffentlich machten, reagierte Microsoft schnell mit einer Presseaussendung. Der Fehler sei nicht durch die Tablet-Software, sondern durch Netzwerkschwierigkeiten ausgelöst worden, heißt es darin. Man habe das Problem zudem schnell in Kooperation mit den Netzwerkpartnern beseitigen können. Da war der Schaden allerdings längst angerichtet: Über die sozialen Medien war ein veritabler Shitstorm über Microsoft hereingebrochen.
Vorgeschichte
Dies fügt sich nahtlos in eine Saison, in der immer wieder Spieler öffentlich die Unzuverlässigkeit der Tablets beklagt haben. Und dass die Geräte öfter mal dazu genutzt werden, um die Frustration über ein schlecht laufendes Spiel auszuleben, dürfte Microsoft auch nicht gerade jene Bilder produzieren, mit denen man das Surface Pro verbunden sehen will. (red, 25.1.2016)