Grafik: der Standard
Foto: Andreas Stockinger

Wien – Wenn die Computerstimme Nachrichten vorliest, dann hat das zweifellos etwas Komisches. Gewöhnungsbedürftig ist es auch und grundvernünftig. Aber es ist praktisch, weil – verkehrssicherheitstechnisch verbotenes – Herumtippen auf dem Smartphone nicht mehr nötig ist. So gesehen ist das Navi, das in der Connect-Version des Seat Ibiza aus dem beigestellten Galaxy A3 von Samsung auf den Bildschirm im Fahrzeug kommt, ein echter Fortschritt. Die vorinstallierte App verfügt nicht nur über Vorlesefunktion, sondern auch über Sprachsteuerung, was man natürlich üben muss, denn Fahrer und Minicomputer passen nicht automatisch perfekt zusammen.

Beim Seat Ibiza ist alles fein abgestimmt – von Alufelgen über Außenspiegel und Interieur bis hin zu den Türeinstiegsleisten.
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Einen Wermutstropfen hat die "Mirror Link"-Connectivity, bei der das Smartphone auf den großen Touchscreen gespiegelt wird (gibt es auch für iPhone und Android): Hängt das Smartphone im USB-Stecker, gibt es mitgebrachte Musik nur aus dem Telefon oder Radio. Außer man entdeckt ihn doch noch, den ins Handschuhfach gewanderten CD-Player.

Connectivity nicht nur digital und medial, sondern auch im Design.
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Stichwort Raumkonzept: Das ist eher knapp bemessen. Nicht vorne, wo viel in Stil und Funktionalität investiert wurde, aber auf den hinteren Plätzen. Dort haben nur kurze Beine Platz, sofern sich Fahrer und Beifahrer nicht zusammenfalten. Selbst für den kleinen Hund war der Platz im Fußraum hinter dem Beifahrersitz überschaubar. Gottseidank haben die Konstrukteure die hinteren Türen nicht weggespart, sonst wäre das Hineinkraxeln eher mühsam.

Flott und kernig

Die eingebauten Sportsitze geben Halt und lassen sofort erkennen, auf welches Publikum der Connect-Ibiza abzielt: sportlich, jung, eher männlich. Sie kommen auch bei der Motorisierung auf ihre Kosten: Der Vierzylinder wirkt kernig, ein straffes Fahrwerk und 90 PS sorgen für flottes Fahren. Im unteren Drehzahlbereich wünscht man sich für den Benziner etwas mehr Power, auf der Langstrecke einen sechsten Gang.

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Jetzt müsste die Handy-App nur noch verhindern, dass die Fahrer während der Fahrt herumtippen. Aber so weit geht die digitale Hilfe (noch) nicht. (Luise Ungerboeck, 3.2.2016)

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