Wien – Das Innenministerium prüft den Vorschlag aus Wien, Flüchtlingen kostenlose Monatskarten für die Öffis der Wiener Linien zur Verfügung zu stellen. Das hat ein Sprecher der APA am Montag berichtet. Eine Umsetzung werde es aber nur geben, wenn diese kostenneutral möglich sei, hieß es: "Weil mehr Geld steht nicht zur Verfügung."

Angedacht ist in Wien eine pauschale Vergütung, weil die Abrechnung von Einzelfahrscheinen laut Rathaus-Angaben aufwendig ist. Die kostenlose Monatskarte sollen erwachsene Personen, die in der Grundversorgung sind, erhalten. Laut Fonds Soziales Wien geht es dabei um rund 10.000 Menschen.

Bundesweit betrugen die Kosten für derartige Aufwendungen im vergangenen Dezember laut Innenministerium rund 167.000 Euro. Überstellungen etwa von Bundeseinrichtungen in die Länderversorgung sind darin genauso enthalten wie individuelle Fahrten.

ÖVP dagegen

Die Wiener ÖVP ist strikt gegen die Pläne. Dies sei ein "völlig falsches Signal", sagte Parteichef Gernot Blümel: "Wir müssen endlich weg von dieser übertriebenen rot-grünen Willkommenskultur, statt diese weiterzubetreiben." Anders die Grünen: Sie begrüßen die Maßnahme.

Ausnahmeregelungen für Asylwerber seien "definitiv der falsche Weg", hieß es am Montag in der Volkspartei. Die Erstattung von Tickets für Behördenwege sei okay, so Blümel: "Aber es kann keine weiteren Ausnahmen und Bevorzugungen geben."

Lob kam hingegen von der Integrationssprecherin der Wiener Grünen, Faika El-Nagashi. Flüchtlinge würden nur mühsam zu "einer Art Alltag" finden: "Doch wie sollen sie diesen Alltag in einer Millionenstadt managen, wenn sie sich nicht mit den Öffis fortbewegen können?"

Auch die grüne Sozialsprecherin Birgit Hebein zeigte sich in einer Aussendung erfreut und sprach von einer "sinnvollen Maßnahme". Die Details der Umsetzung seien noch genau zu prüfen, um eine reibungslose und faire Abwicklung gewährleisten zu können. (APA, 25.1.2016)