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Das Haus des Richters wurde bei einem Luftangriff zerstört.
Sanaa – Bei einem Luftangriff im Jemen sind ein ranghoher Richter und sieben seiner Angehörigen getötet worden. "Richter Jahia Mohammed Rabia, sein Sohn sowie drei Frauen und drei Kinder wurden getötet, als eine Rakete ihr Haus traf", sagte dessen Neffe Ahmed Mohammed Mohammed am Montag vor den Trümmern des Wohngebäudes in Sanaa, das in der Nacht bei einem Angriff der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition zerstört worden ist. Sein Onkel sei Präsident eines auf "Terrorfälle" spezialisierten Gerichts gewesen. Zahlreiche mutmaßliche Mitglieder der Terrororganisation Al-Kaida seien von den Richtern verurteilt worden.
Die arabische Militärallianz fliegt seit Ende März Luftangriffe gegen die Houthi-Rebellen und ihre Verbündeten in der Armee, die weite Landesteile und die Hauptstadt Sanaa kontrollieren. Der Einsatz soll Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi erlauben, an die Macht zurückzukehren. Nach Angaben der Uno wurden in dem Konflikt seit März 2015 etwa 6.000 Menschen getötet.
Angriffe auf Kliniken
Menschenrechtsorganisationen werfen der Koalition vor, bei ihren Angriffen auch zahlreiche Zivilisten zu töten. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) erklärte am Montag, ihre Mitarbeiter und Einrichtungen seien in den vergangenen drei Monaten viermal angegriffen worden.
"Nichts wird verschont, nicht einmal Krankenhäuser, obwohl medizinische Einrichtungen explizit vom humanitären Völkerrecht geschützt sind", erklärte MSF-Projektleiterin Raquel Ayora. Mindestens 13 Menschen seien bei den Bombardements getötet worden. Für keinen der Vorfälle habe Ärzte ohne Grenzen bisher eine offizielle Erklärung erhalten. (APA, AFP, 25.1.2016)