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Malaysias Premier Najib Razak soll Spenden in Millionenhöhe erhalten haben.

Foto: REUTERS/Olivia Harris

Kuala Lumpur – Überweisungen über mehrere hundert Millionen US-Dollar auf Privatkonten von Malaysias Regierungschef Najib Razak sorgen in dem asiatischen Schwellenland seit Monaten für heftige Auseinandersetzungen. In einer überraschenden Wendung in dem Fall gab der malaysische Generalstaatsanwalt Mohamed Apandi Ali am Dienstag bekannt, dass das Geld von der saudischen Königsfamilie stamme.

Im Juli des Vorjahres deckte die US-Zeitung "Wall Street Journal" Zahlungen von über 681 Millionen US-Dollar auf Konten Najibs auf. Daraufhin gab es Betrugsvorwürfe und Massenproteste gegen seine Regierung – von Gegnern hieß es, die Gelder stammten aus einem staatlichen Investitionsfonds. Der Regierungschefs bestritt die Vorwürfe und sprach von einer Verschwörung, es handle sich um Spenden von Geldgebern aus den Nahen Osten.

Kein Verdacht auf Korruption

Die Behörden erklärten nun, nach Prüfung bestehe kein Verdacht auf Korruption. Das Geld sei nach Saudi-Arabien zurücküberwiesen worden. "Es wurde kein Grund angegeben, warum das Geld an Najib gespendet wurde – das ist Sache von ihm und der saudischen Familie", sagte Generalstaatsanwalt Apandi.

Die Regierungspartei UNMO herrscht seit der Unabhängigkeit Malaysias im Jahr 1957 ununterbrochen über das 30-Millionen-Einwohner-Land. Die Vorwürfe gegen Najib erschütterten allerdings das Vertrauen vieler Malaysier. Auch in den USA wird wegen Korruptionsvorwürfen gegen den Regierungschef ermittelt. (APA, 26.01.2016)