Cancun – Im Kampf gegen die Drogenkriminalität schreitet Mexiko bei der Legalisierung des Anbaus und Konsums von Marihuana voran. "Wir wollen alternative Regularien über Marihuana analysieren, mit Berücksichtigung der öffentlichen Gesundheit und der Suchtprävention", sagte der nationale Beauftragte für den Schutz vor Gesundheitsrisiken, Mikel Arriola, am Dienstag bei einer Konferenz in Cancun.

In insgesamt fünf Foren in verschiedenen Städten sollen Experten aus dem In- und Ausland sowie Vertreter der Zivilgesellschaft ihre Standpunkte darlegen.

Ob die Legalisierung von Marihuana tatsächlich einen Einfluss auf die Kriminalität hat, ist unter Experten äußerst umstritten. Die mexikanischen Kartelle erwirtschaften den Großteil ihrer Gewinne mit dem Kokainschmuggel oder bereits in ganz anderen Geschäftsfeldern.

Ende vergangenen Jahres hatte der Oberste Gerichtshof den legalen Anbau und Konsum von Marihuana grundsätzlich genehmigt. Die Erlaubnis gilt zunächst allerdings nur für vier Menschen, die die Klage angestrengt hatten. Präsident Enrique Pena Nieto, der gegen eine Legalisierung ist, kündigte daraufhin eine nationale Debatte an. Die Foren sollen auch dabei helfen, die Position der mexikanischen Regierung vor der UN-Sondersitzung zu Drogen im April zu definieren, wie Innenminister Miguel Angel Osorio Chong sagte. (APA, 27.1.2016)