Bild nicht mehr verfügbar.

Karl-Heinz Rummenigge: "Wir kommen spät, aber mit Volldampf. Wir werden den Weg konsequent gehen und den Markt beackern."

Foto: AP/ Matthias Schrader

München – Ungeachtet aller Kritik an WM-Gastgeber Katar hat der FC Bayern mit dem Flughafen der Hauptstadt Doha einen hoch dotierten Sponsorenvertrag abgeschlossen. Der langfristige Deal mit dem "Hamad International Airport" bringt dem deutschen Fußball-Rekordmeister mehrere Millionen Euro pro Jahr ein.

"Ich freue mich, mit Doha Airport einen Sponsor aus der Tourismusbranche begrüßen zu dürfen. Diese Partnerschaft ist ein weiterer Schritt in unserer Internationalisierungsstrategie", sagte der Münchner Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Dienstag.

Gab es am Trainigslager der Münchner zu Beginn des Jahres im Emirat am Persischen Golf noch heftige Kritik aus der Politik, so hat die Bundesregierung mit dem neuen Werbepartner der Bayern offenbar kein Problem. "Dass Katar ein starker Investor in Deutschland ist und hier ausschließlich wirtschaftliche Beziehungen zwischen Bayern München und katarischen Unternehmen betroffen sind, dagegen ist aus außenpolitischer Sicht nichts einzuwenden", sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) der Bild.

Zehnter Platin-Partner

Der Flughafen Doha ist der zehnte Platin-Partner der Münchner und darf künftig in der Allianz Arena auf den Banden werben. Geschätzt zwischen fünf und sieben Millionen Euro pro Jahr kostet eine derartige Partnerschaft mit den Münchnern. Teil der Kooperation ist laut Rummenigge aber auch, "dass wir gemeinsam soziale Projekte und den Dialog über gesellschaftspolitisch kritische Themen fördern werden".

Die Bayern unterhielten bereits zuvor enge Beziehungen zu Katar und absolvierten dort in den vergangenen sechs Jahren ihr Trainingslager. Das Gastgeberland der Weltmeisterschaft 2022 gerät wegen der Missachtung von Menschen- und Arbeiterrechten jedoch immer wieder in die Schlagzeilen, weshalb der Trip der Bayern auch in diesem Jahr von vielen Seiten kritisiert worden war.

Ein Trainingslager sei "keine politische Äußerung. Niemand sollte Dinge vermischen, die nicht zusammengehören", hatte Rummenigge der Sport Bild jedoch im Vorfeld der Reise gesagt. Außerdem würden die Partner in Doha "unsere Überzeugungen kennen, zum Beispiel bei der Frage von Arbeiterrechten. Aber sie werden uns nur zuhören auf der Grundlage von Respekt und Vertrauen."

"Den Markt beackern"

Die Bayern wollen in puncto Auslandsvermarktung weiter punkten, in den vergangenen beiden Jahren präsentierten sie sich im Zuge der Internationalisierung der Marke auch in den USA (2014) und in China im vergangenen Juli. Dies sei "ein sehr wichtiger Faktor für die Zukunft", hatte Rummenigge vor der China-Tour betont: "Wir kommen spät, aber mit Volldampf. Wir werden den Weg konsequent gehen und den Markt beackern." (sid, 27.1.2016)