Bild nicht mehr verfügbar.

Thein Sein bei seiner letzten Ansprache.

Foto: REUTERS/Soe Zeya Tun

Naypyidaw – Burmas scheidender Staatschef Thein Sein hat in seiner letzten Ansprache vor dem Parlament am Donnerstag den Übergang zur Demokratie als "Triumph" für das Volk gefeiert. "Auch wenn es Schwierigkeiten und Herausforderungen gab, haben wir letztlich einen demokratischen Übergang erreicht", sagte Thein Sein, der Ende März die Macht an die Partei von Aung San Suu Kyi übergibt.

"Triumph"

"Dies ist ein Triumph für das myanmarische Volk", sagte der frühere General, der im März 2011 die Macht von der bis dahin regierenden Militärjunta übernommen hatte. Während der Zeit der Militärdiktatur änderte das Land seinen Namen von Burma auf Myanmar. In den folgenden Jahren leitete er in dem verarmten südostasiatischen Staat einen verblüffenden Reformprozess ein, der im November in den ersten freien Wahlen seit Jahrzehnten mündete. Die Abstimmung brachte einen fulminanten Wahlsieg für Suu Kyis Nationale Liga für Demokratie (NLD).

"Wie alle wissen, waren wir fünf Jahrzehnte weit entfernt von einem demokratischen Mehrparteiensystem", sagte Thein Sein. Der scheidende Präsident ebenso wie der mächtige Armeechef Min Aung Hlaing haben versprochen, die Übergabe der Macht an Suu Kyis NLD zu unterstützen. Deren Abgeordnete kommen am kommenden Montag, den 1. Februar, erstmals im Parlament in der Hauptstadt Naypyidaw zusammen.

Die 70-jährige Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi darf selber nicht Präsidentin werden, doch hat sie angekündigt, einen Vertrauten als Staatschef zu ernennen. Viele Beobachter warnen, dass es der politisch unerfahrenen Partei Suu Kyis schwer fallen dürfte, die riesigen Erwartungen ihrer Anhänger zu erfüllen. Auch bleibt das Verhältnis zum Militär trotz der Zusage von Armeechef Hlaing schwierig, den Übergang zu unterstützen. (APA, 28.1.2016)