München – Der Ernst-von-Siemens-Musikpreis geht in diesem Jahr an den dänischen Komponisten Per Norgard. Er bekommt die mit 250.000 Euro dotierte Auszeichnung für ein Leben im Dienste der Musik, wie die Ernst-von-Siemens-Musikstiftung am Donnerstag mitteilte. Der Preis zählt zu den weltweit wichtigsten Auszeichnungen in der klassischen Musik.

"Per Norgard ist einer der originellsten Komponisten des Nordens, dessen Werk doch weit über die skandinavischen Grenzen hinaus von einzigartiger Bedeutung ist", urteilte das Stiftungskuratorium. Das Lebenswerk des 1932 geborenen Dänen erstrecke sich über nahezu alle musikalischen Gattungen. "Norgards Musik hat ihren Ursprung dabei fest in der musikalischen Tradition Skandinaviens, ohne jedoch in ihr zu verharren."

"Infinity Series"

Norgard wuchs nach Angaben der Stiftung als Sohn eines Textilkaufmanns in einem Arbeiterviertel Kopenhagens auf. Seine Eltern betrieben einen Brautmoden-Laden. Doch Norgard schlug eine ganz andere Richtung ein und entschied sich für die Musik. Sein musikalisches Denken kreist um den Unendlichkeitsbegriff.

Er entwickelte eine kompositorische Technik, die er "infinity series" nennt. Es handelt sich dabei um eine Methode, bei der sich dieselben musikalischen Strukturen immer wieder neu auf verschiedenen Ebenen entfalten.

Verleihung am 2. Mai

Die Preisverleihung findet am 2. Mai im Münchner Residenztheater statt. Der Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Ex-Verleger Michael Krüger, wird die Auszeichnung überreichen. Außerdem verleiht die Musikstiftung drei Förderpreise an junge, vielversprechende Komponisten. Die Namen der Förderpreisträger sollen Ende Februar bekanntgegeben werden. Insgesamt vergibt die Stiftung in diesem Jahr mehr als 3,2 Millionen Euro an Preis- und Fördergeldern. (APA, 28.1.2016)