Wien – Was viele Länder schon seit langem machen, startet nun auch Österreich: ausländischen Leistungsträgern Einblick in die Eigenheiten des Landes abseits gängiger Klischees zu bieten in der Hoffnung, dass daraus nachhaltig gute Beziehungen erwachsen. Für die Initiative "Austrian Leadership Programs" hat Außenminister Sebastian Kurz (VP) die Wirtschaftskammer (WKO) und die Industriellenvereinigung (IV) als Partner gewonnen.

Als Vorlage für Österreich dient das Besucherprogramm der USA. Seit 1940 haben Zigtausende daran teilgenommen, darunter rund 300 Personen, die später einmal Staats- oder Regierungschefs wurden. Aus Österreich waren beispielsweise der spätere Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und der jetzige Bundespräsident Heinz Fischer im Rahmen dieses Programms in den USA.

100 Personen pro Jahr

Nach Österreich sollen nun in vier Wellen jedes Jahr insgesamt rund 100 Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung eingeladen werden. Der Startschuss erfolgt im April mit einer Gruppe von 25 Personen aus dem asiatischen Raum. Das Programm richte sich an Führungskräfte in insgesamt 49 Ländern, die jünger als 45 Jahre alt sind, neben Asien liege der Fokus unter anderem auf Ländern auf dem Westbalkan, in Afrika und in Amerika, sagte Kurz.

Das Außenministerium hat für das Programm heuer 500.000 Euro budgetiert, Unternehmen wie AUA und Blaguss übernehmen Transportleistungen, das Hotel Sacher stellt als weiterer Sponsor Zimmer für Übernachtungen zur Verfügung. Ausgewählt werden die von Unternehmen, Botschaften oder Außenhandelsstellen vorgeschlagenen Personen von einer Jury, in der Vertreter des Außenministeriums, der WKO und der IV sitzen.

"Die OMV ist dabei", sagte Generaldirektor Rainer Seele. Er zeigte sich überzeugt, dass auch andere Unternehmen mitmachen werden. Seele: "Die Initiative ist zum Vorteil der Wirtschaft." (stro, 28.1.2016)