Ottawa – Nach der Entdeckung eines Softwarefehlers, der zur ungewollten Übertragung umfangreicher Metadaten an vier Partnerländer führte, hat Kanada die Kooperation mit den betreffenden Geheimdiensten teilweise ausgesetzt. Bis das Problem behoben sei, sollten die Partnerstaaten im Bündnis "Five Eyes" (Fünf Augen) keine Metadaten mehr erhalten, hieß es in einem Bericht des kanadischen Geheimdiensts CSE.

Die Kooperationspartner sind Australien, Großbritannien, Neuseeland und die USA. Der Fehler sei im Jahr 2013 entdeckt worden, erklärte der Geheimdienst Communications Security Establishment (CSE), der als kanadisches Äquivalent zum US-Dienst NSA gilt, in dem Bericht an das Parlament.

Durch Gesetze nicht gedeckt

Demnach wurden Metadaten zu Netzaktivitäten weitergegeben, über die einzelne kanadische Bürger identifiziert werden könnten. Dies ist vom kanadischen Datenschutzrecht nicht gedeckt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Metadaten für ungesetzliche Zwecke missbraucht worden seien, sei aber "gering", erklärte der CSE.

Wegen ihrer weltweiten Spionageaktivitäten steht vor allem die NSA seit Jahren in der Kritik. Zwischen den englischsprachigen "Five-Eyes"-Staaten gibt es ein Abkommen über den Verzicht auf gegenseitiges Ausspionieren. (APA, 29.1.2016)