Ballsaison ist Strache-Saison. Kein Politiker nutzt das Narrentreiben so gekonnt wie er, Wählerinnen zu gewinnen, und wenn er sich dafür wieder einmal eine neue Lebensgefährtin zulegen muss. Er ist eben ein Politiker, der keine Anstrengung scheut. Aber heuer dürfte er es ein wenig übertrieben haben, machte ihm doch auch eine andere erst vor kurzem erblühte Liebe zu schaffen. "Österreich" fasste sein Dilemma zwischen Pflicht und Neigung Mittwoch in dem Aufmacher zusammen: Er liebt Philippa – Er will Stenzel – Straches neue Frauen.

Den Anfang freiheitlicher Ballberichterstattung machte Sonntag die "Kronen Zeitung" mit einer Fotodokumentation. Bei Wiens Bällen derzeit immer flott zu dritt unterwegs: FPÖ-Chef Strache mit seinen beiden möglichen Präsidentschaftskandidaten, dem Vizebürgermeister Gudenus und Ex-Bezirkschefin Stenzel. Der flotte Dreier litt nur ein wenig darunter, dass es sich dabei um zwei durch eine dünne Linie getrennte Fotos handelte, wobei auf einem Strache und Gudenus bei beim flotten Zweier zu sehen waren, und ahnungsvoll separiert von ihnen die Ex-Bezirkschefin.

Um welchen Ball es sich dabei handelte, war egal, denn öffentlich wahrgenommen wird Strache derzeit vor allem als eifriger Besucher von Bällen. Und zwar auffälligerweise zumeist in Begleitung von zwei seiner möglichen Präsidentschaftskandidaten: Wiens Vizebürgermeister Johann Gudenus und der Ex-Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel. Nach dem Polizeiball war das Trio zuletzt im Parkhotel Schönbrunn beim "Heiligen Sava Ball", den man umgangssprachlich auch den "Serben-Ball" nennt.

Jägerball

Doch schon nahte der Heilige-Hubertus-Ball, den man umgangssprachlich Jägerball nennt. "Österreich" überschlug sich Dienstag förmlich, die Bedeutung des FPÖ-Obmanns als Nimrod vor dem Herrn deutlich zu machen. Der bildunterlegten Ankündigung auf Seite 1, Strache mit Model auf dem Jägerball folgte auf Seite 26 die ganze Wahrheit. Es war das Ballgespräch des Abends: FPÖ-Chef Strache strahlte mit fescher blonder - was sonst? – Begleitung am Jägerball. Philippa Beck heißt die Schöne, sie ist - was sonst? – Model, aus Wien – und gerüchteweise schon seit einiger Zeit an der Seite von HC. Und da niemand gern allein auf die Pirsch geht: Auch der als möglicher blauer Hofburg-Kandidat gehandelte Johann Gudenus kam in glamouröser Begleitung seiner Freundin Tajana. Ursula Stenzel hatten die beiden Platzhirsche im Unterholz verloren.

Die Nase vorn hatte allerdings "Heute", da wurde schon Dienstag knallhart enthüllt. Lange hat Heinz-Christian Strache (46) ein großes Geheimnis um seine neue Liebe gemacht. "Heute" kann enthüllen: Der FP-Chef ist seit mindestens September des Vorjahres mit der Wienerin Philippa Beck liiert. Obwohl das für Insider sogar optisch zu erkennen war, flog die Affäre erst beim Jägerball auf: Strache trägt aus modischen Gründen mehrere dünne, geflochtene Armbänder. Seit Herbst eines mehr – ein Geschenk, handgefertigt, von seiner 27-jährigen Flamme.

Trophäensammler

Beim Ball der Trophäensammler konnte die letzte Handwerksarbeit nicht verborgen bleiben. Neben der handwerklichen Begabung bringt die Flamme reiche Erfahrung nicht nur als Gewinnerin des "Madonna-Modelcontests 2007" und als Moderatorin einer Wettershow mit, sie war auch Pressesprecherin von Parteigründer Frank Stronach, hatte nach der Nationalratswahl 2013 allerdings genug von der Politik – bis ihr der blaue Oppositionschef über den Weg lief. Man muss sich nur die Nase zuhalten, dann hält man es in der Politik schon aus: 2015 wechselte sie als Pressereferentin in den FPÖ-Nationalratsklub.

Zähneknirschend musste "Österreich" den "Heute"-Aufmacher Halali! Strache zeigt neue Liebe Mittwoch im Blattinneren nachziehen. Die Geheimnisse von Straches neuer Liebe waren da zwar nicht mehr geheim, aber Endzeitstimmung war angesagt. Strache über seine neue Beziehung: "Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss." Schon so früh? Er ist doch noch nicht einmal Bundeskanzler!

Jetzt aber – Rätsel! Obwohl er doch das Ballgespräch des Jägerballs war, kam er Dienstag in der pflichtgemäß umfangreichen Jägerballberichterstattung von "Kurier" und "Krone" mit keinem Wort, keinem noch so kleinen Bild vor. Sogar der mit Hirschhorn hochdekorierte "Profil"-Herausgeber in inniger Umarmung mit dem Dompfarrer – beide in der Society sonst kaum je anzutreffen – wurden eines Fotos gewürdigt. Stenzels Rache? Nein, nur typisch – Lügenpresse! (Günter Traxler, 30.1.2016)