Eisenstadt – Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) sieht bei der Umfrage der Bundes-SPÖ zum Thema Asyl "noch ein gewisses Potenzial nach oben": "Da gibt es zumindest leise Kritik von meiner Seite. Denn wenn man eine Befragung nur über die neuen Medien, über das Internet macht, dann schließt man einen Teil der Mitglieder davon aus", sagte Niessl am Montag in Eisenstadt vor Journalisten.

"Wir haben unsere 32.000 Mitglieder(der burgenländischen SPÖ, Anm.) nicht online befragt, weil da würden wir wahrscheinlich 50, 60 Prozent ausschließen. Sondern wir haben jedem persönlich einen Fragebogen zugestellt", sagte Niessl nach dem SPÖ-Landesparteivorstand.

Meinung auch ohne Internetzugang

Immerhin 16.000 seien zurückgekommen. "Da würde ich mir wünschen, wenn man Befragungen macht, dass auch jene, die nicht den Internetzugang haben, auch die Möglichkeit haben, die Meinung zu artikulieren. Denn nur dann kann ich ja eine halbwegs repräsentative Meinung der SPÖ-Mitglieder auch bekommen", sagte der burgenländische SPÖ-Vorsitzende.

Die burgenländische SPÖ hatte zuletzt ihre Mitglieder darüber befragt, ob die Partei Koalitionsgespräche mit allen Parteien – also auch mit der FPÖ – führen soll. Knapp 89 Prozent beantworteten diese Frage mit "Ja." Heute führt Niessl eine rot-blaue Landesregierung.

Eigenes Online-Tool

Eine Befragung sei "ein guter Ansatz", sagt Niessl. Er wisse, dass dies Geld koste. "Aber manchmal ist weniger mehr, und ich würde mir wünschen, dass es eine Befragung in der Sozialdemokratie gibt, wo alle Mitglieder den Fragebogen bekommen und wo alle Mitglieder die Möglichkeit haben, auch ihre Meinung zu sagen."

Die SPÖ befragt derzeit ihre Mitglieder hinsichtlich der Flüchtlingssituation in Österreich und Europa. Auch die Obergrenze – die SPÖ sagt dazu Richtwert – für die Aufnahme von Asylwerber sollen die Mitglieder bewerten. Die Befragung wird über eine speziell programmiertes Online-Tool durchgeführt, mit dem regelmäßig Umfragen durchgeführt werden sollen. (APA/red, 1.2.2016)