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A1-Nutzer erleben momentan Netzausfälle.

Foto: Reuters/Bader

Seit Samstag kämpft der Mobilfunker A1 mit Hackerangriffen, die Ausfälle im mobilen und Festnetz-Internet zur Folge hatten. Betroffen waren alle Kunden der Marken A1, Bob, Yesss und Georg, die Internet über 2G, 3G und 4G nutzen. Auch die Firmenhomepage A1.net war zeitweise nicht mehr erreichbar. Sprachtelefonie war ohne Probleme möglich. Zugriff auf Kundendaten hatten die Angreifer nicht, wie ein Sprecher dem STANDARD bestätigte.

DDoS-Angriffe

Am Dienstagvormittag meldete das Unternehmen auf seiner Facebook-Seite, dass die Probleme im mobilen Netz behoben sind. "Grund für die Störung war eine mutwillig herbeigeführte Überlastung (DDoS), die zu Ausfällen im mobilen Datenverkehr geführt hat", schrieb das Social-Media-Team.

Kurz nach Mittag gab A1 dann bekannt, dass auch das Festnetz-Internet ins Visier genommen wurde. "Unbefugte versuchen weiterhin, unsere Services mutwillig zu überlasten. Der Fokus des Angriffs ist nun A1 Festnetz-Internet. Auch andere Services können betroffen sein", heißt es auf der Facebook-Seite. Diese Attacken habe man nach kurzer Zeit abwehren können, berichtete das Unternehmen später in einer Aussendung.

Mobilfunker immer wieder Ziel von Angriffen

In den letzten Jahren wurden heimische Mobilfunker immer wieder Ziel von Attacken. So gelang es Unbekannten 2012 den Onlineshop von T-Mobile und tele.ring zu hacken und Daten zu stehlen. Ein über Tage andauernde Angriff auf die zentrale Infrastruktur eines Handynetzbetreibers stellt allerdings eine Premiere da. Wer hinter der Attacke steckt, ist momentan noch unklar.

"Crime as a service"

In den letzten Monaten haben kriminelle Erpresser zahlreiche Unternehmen verstärkt heimgesucht. Sie drohen mit DDoS-Attacken, wenn nicht eine bestimmte Summe an Bitcoins bezahlt wird. Wird nicht bezahlt, werden Webseiten und Netzwerke tatsächlich auch lahmgelegt. Dafür werden aus vielen gehackten Privat-PCs und Routern eines sogenannten Botnets Datenmengen verschickt, um Server lahmzulegen. So ein Angriff ist relativ einfach durchzuführen. Das für die Aktion notwendige Botnet kann man sich im Darknet einfach mieten.

Hilfeleistungen für ihre Straftaten

"Crime as a service" werden diese Optionen im Fachjargon genannt, die Tätern im Darknet – einem verschlüsselten Bereich im Web – verschiedene Hilfeleistungen für ihre Straftaten als Dienstleistung zur Verfügung stellt. Etwa wie man mit seinen Opfern am besten kommuniziert. Daher ist insgesamt ein niedriges Einstiegslevel vorhanden, wodurch auch Kleinkriminelle ohne spezielle IT-Fähigkeiten tätig werden können. (sum/br, 2.2.2016)