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Gelbfiebermücke bei der Arbeit.

Foto: US Department of Agriculture

Gäbe es nicht nur eine Liste der bedrohten Tierarten, sondern auch eine der auszurottenden Spezies: Die Gelbfiebermücke würde darin zweifellos einen der ersten Ränge belegen. Denn die lästigen Blutsauger würden wirklich niemandem abgehen – außer womöglich einigen Tierarten, die sich von den Insekten ernähren.

Doch nicht genug damit, dass uns und anderen Säugetieren Aedes aegypti, so die wissenschaftliche Fachbezeichnung, Blut abzapft: Die Gelbfiebermücke kann dabei, wie ihr Name schon erahnen lässt, Gelbfieber und andere gefährliche Krankheiten übertragen. Dazu gehören eben auch das Zika-Fieber, das Dengue-Fieber, das Chikungunya-Fieber, das Rifttalfieber und einige weitere tückische Viruserkrankungen.

Die Mückenart, die vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten vorkommt, ist drei bis vier Millimeter klein und vor allem anhand der weißen Streifen auf den Beinen und einer weißen Zeichnung auf dem Halsschild erkennbar. Das hat den Blutsaugern auch den Zweitnamen Ägyptische Tigermücke eingetragen.

Wie auch bei den hierzulande heimischen Stechmückenarten saugen bei der Gelbfiebermücke ausschließlich die weiblichen Tiere nach einer Befruchtung Blut. Das dient in erster Linie dazu, ihren Energiebedarf für die Nachkommen zu decken. Die männlichen Mücken ernähren sich überwiegend von Nektar und anderen süßen Pflanzensäften.

Leider sind die Tiere ganz hervorragend an das Überleben in menschlicher Umgebung angepasst. Der Mensch seinerseits hat sich traditionell durch Ausräuchern in Wohngebieten sowie die Behandlung von potenziellen Brutplätzen in Wassertanks, -pfützen und anderen stehenden Wasseransammlungen gegen die Plagegeister gewehrt.

In den vergangenen Jahren kam die Gentechnik dazu: 2009 gab es den ersten Freisetzungsversuch mit gentechnisch veränderten Gelbfiebermücken. Diese sollen dazu führen, dass die Nachkommen bereits im Larven- oder Puppenstadium absterben, wodurch Populationen verkleinert werden können. Versuche, die mittlerweile auch von der Gates-Stiftung unterstützt werden, laufen seit 2011 auch in Brasilien. Und womöglich gelingt es auf diese Weise ja doch, diese ziemlich entbehrliche Spezies nachhaltig zu dezimieren – wenn schon nicht ganz auszurotten. (Klaus Taschwer, 1. 2. 2016)