Bangkok – Im Kampf gegen Sklavenarbeit hat die Polizei in Thailand in knapp zwei Jahren 102 Schlepper festgenommen. 130 Wanderarbeiter wurden befreit, 30 erst vergangene Woche auf der Ferieninsel Phuket, wie der stellvertretende Polizeichef Thammasak Witcharaya am Dienstag berichtete.

Falsche Versprechungen

Viele Wanderarbeiter etwa aus Myanmar, Kambodscha oder Bangladesch werden unter falschen Versprechungen auf Fischerboote gelockt. Sie müssen dort oft monatelang ohne Lohn arbeiten und werden geschlagen, wie Menschenrechtler und Polizei dokumentiert haben. Zahlen gibt es nicht. Schätzungen gehen von tausenden Opfern aus.

EU macht Druck

Thailand ernannte Sonderermittler, nachdem die Europäische Union drohte, wegen anhaltender Sklavenarbeit Fischimporte zu verweigern. EU-Beobachter waren erst im Januar im Land, um die Zustände erneut zu untersuchen. Thailand ist der drittgrößte Fisch- und Meeresfrüchte-Exporteur der Welt. Die EU ist ein großer Abnehmer, vor allem von Garnelen, die auf Fischfarmen gezüchtet werden. (APA, dpa, 2.2.2016)