London – Der rasante Ölpreis-Verfall hat BP 2015 tief in die roten Zahlen gerissen. Mit 6,5 Milliarden Dollar stand der schlimmste Verlust seit mehr als zwei Jahrzehnten in der Bilanz, wie der britische Konzern am Dienstag mitteilte. Selbst 2010, als BP Belastungen aus der verheerenden Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko verbuchte, war das Ergebnis nicht so schlecht. Die Aktien des Konzerns büßten in London knapp sechs Prozent ein.

Der Ölpreis ist vergangenes Jahr wegen des Überangebots um rund ein Drittel eingebrochen. Die großen Konzerne senken deswegen massiv ihre Kosten, indem sie Stellen streichen und Investitionen kürzen. BP kündigte in diesem Zusammenhang an, im Raffineriegeschäft – also der Weiterverarbeitung von Öl – 3000 Jobs bis Ende 2017 abbauen zu wollen. 4000 Stellen sollen zudem in der Öl- und Gasförderung wegfallen, wie bereits bekannt ist.

BP-Chef Bob Dudley sagte, der Konzern müsse sich rasch dem veränderten Marktumfeld anpassen. Allein im vierten Quartal summierten sich die Wertberichtigungen wegen der niedrigeren Ölpreise auf 2,6 Milliarden Dollar.

Der Konkurrenz geht es nicht besser. Chevron – die Nummer zwei in den USA, hatte zuletzt den ersten Quartalsverlust seit mehr als 13 Jahren ausgewiesen. Zahlen von Branchenprimus Exxon Mobil werden noch am Dienstag erwartet. (Reuters, 2.2.2016)