Saatari – Der britische Außenminister Philip Hammond hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin für den Militäreinsatz in Syrien scharf kritisiert. Jegliche internationale Bemühungen um ein Ende des Bürgerkrieges würden von Russland untergraben, sagte Hammond am Montag beim Besuch des jordanischen Flüchtlingslagers Saatari der Nachrichtenagentur Reuters. Der Politiker kritisierte besonders, dass die russische Armee auch Rebellen bombardiert, die vom Westen unterstützt werden. Zwar erkläre sich die russische Seite zu Verhandlungen bereit. "Das Problem mit den Russen ist, dass sie während der Verhandlungen weiterbomben und Assad unterstützen", sagte Hammond mit Verweis auf den syrischen Staatschef.

Gegenseitige Vorwürfe

Russland hat erklärt, eine Reihen von Rebellengruppen in Syrien zu bombardieren. Der Fokus liege aber auf der Extremistenmiliz Islamischer Staat. Hammond dagegen beklagte nun, weniger als 30 Prozent der russischen Luftangriffe zielten auf den IS. Die Einsätze hülfen sogar den Islamisten.

Die Regierung in Moskau hingegen wirft dem Westen vor, Baschar al-Assad stürzen zu wollen und so ein Spiel mit dem Feuer zu betreiben. Assads Truppen hatten im vergangenen Jahr große Rückschläge hinnehmen müssen. Seit dem russischen Eingreifen im September gewinnen sie wieder die Oberhand. (APA,2.2.2016)