Während Microsofts Kinect-System der Durchbruch als Spielsteuerung auf der Xbox weitgehend versagt blieb, haben Forscher der University of Melbourne und Microsoft Research nun einen anderen Zweck für die Tiefenkamera entdeckt. Im Zoo von Melbourne (Australien) dürfen sich seit einiger Zeit Orang-Utans damit austoben, wie Mashable berichtet.

Im weltweit ersten Experiment dieser Art kommt ein eigens entwickeltes Spiel namens "Zap" zum Einsatz. In diesem wird ein roter Punkt auf den Boden projiziert, der bei Berührung mit zusätzlichen Lichteffekten zerplatzt. Einer der Affen hat sich angewöhnt, den Punkt zu küssen, wenn er ihn aufspürt.

Foto: University of Melbourne

Gegen Langeweile

Zwar hat man Primaten auch schon auf Tablets und andere moderne Geräte losgelassen, im Gegensatz dazu benötigt die Kinect-Installation allerdings keinen menschlichen Aufpasser, der die Tiere unterstützt und verhindert, dass die mobile Elektronik zu Bruch geht. Die Orang-Utans können so immer damit spielen, wenn sie möchten, was auch Langeweile vermeiden soll.

"Wir denken, dass wir ihre Lebensqualität durch die Förderung von positivem Verhalten und durch neue Erfahrungen verbessern können", geben sich die Wissenschaftler zuversichtlich. Sie wollen nun weitere Spiele entwickeln, die sich sogar an die jeweiligen Vorlieben der einzelnen Zoobewohner anpassen können. Man hofft, auf diesem Wege eventuell auch einen Kommunikationsweg schaffen zu können, über den die Affen ihre Befindlichkeiten mitteilen können. (gpi, 02.02.2016)