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Kelly McGarry.

Foto: AP/ The Canadian Press, Jonathan Hayward

Mountainbike-Freeride-Star Kelly "big smile, big hair and big air" McGarry ist verstorben. Der charismatische 33-jährige Neuseeländer wurde am 1. Februar in seiner Heimatstadt Queenstown tot aufgefunden, er soll bei einer Radtour auf dem Ben Lomond Track einen Herzstillstand erlitten haben. Die genauen Umstände, die zu seinem Tod geführt haben, sind jedoch noch nicht geklärt. Er galt in der Szene als stets gut gelaunter, freundlicher und entspannter Typ mit außergewöhnlichem Charakter.

Weltweite Bekanntheit erlangte McGarry 2013, als er bei der Red Bull Rampage, dem Mountainbike-Freeride-Event schlechthin, mit einem Backflip über einen 25-Meter-Canyon sprang und sich damit den zweiten Platz holte. Das Video wurde auf Youtube über 28 Millionen Mal angeklickt.

McGarry bei der Rampage 2013.
GoPro

McGarry wurde von Kommentatoren gerne als "die härteste Kreatur der Welt" bezeichnet, nachdem er zwei kapitale Stürze bei der Rampage 2014 scheinbar ohne Blessuren überstanden hatte. "Ich hatte verdammtes Glück. Das hätte auch ganz anders ausgehen können. Ich wachte auf und fühlte mich wie ein 80-jähriger Greis. Doch nach zwei Wochen war das Gott sei Dank wieder alles weg", sagte er dem Magazin "Freeride" nach den Horrorstürzen in Virgin, Utah.

McGarry hatte im Training versucht, den Canyon zu überspringen. Während sein Rad bei der Landung einen Totalschaden verzeichnete, kam er mit dem Schrecken davon, er hat sich danach "wie ein geprügelter Hund gefühlt" und sein Selbstvertrauen verloren. Doch wohl wissend, dass das Rampage nur einmal im Jahr steigt, hat er für den zweiten Versuch all seinen Mut zusammengekratzt. "Der Puls hat mir bis in die Ohrläppchen geschlagen." Doch alles ging glatt. "Zuerst Zähneklappern, die Adrenalin-Dusche und dann Glücksgefühle", wurde er damals im "Freeride" zitiert.

Im zweiten Finallauf dann der nächste Sturz. Ein Rückwärtssalto über die Schlucht fiel zu kurz aus, er krachte mit voller Wucht gegen den Landehügel, überstand aber auch diese brenzlige Situation ohne schwere Verletzungen. McGarry war ein alter Hase im Freeride-Zirkus, der Knoten ist ihm mit Platz zwei beim Rampage 2013 allerdings erst spät geplatzt. Seine Spezialität waren große Sprünge mit langer Flugdauer.

Missglückter Backflip bei der Rampage 2014.
ADDRENAL

Diesen Montag aber hatte er kein Glück. "Er repräsentierte das Gefühl Mountainbiken mit jeder Faser seines Körpers", schrieb sein Rad-Sponsor YT Industries. (honz, 2.2.2016)

Seine größten Erfolge:

2014: 7. Platz Teva Slopestyle, Queenstown (NZL)
2013: 6. Platz Ranchstyle, Grand Junction (USA)
2013: 10. Platz Red Bull Joyride, Whistler (CAN)
2013: 2. Platz Red Bull Rampage, Virgin (USA)