Ein Nasa-Forschungsflugzeug bei der Erprobung von Biokraftstoff. 2013 hat die Nasa alternative Treibstoffe auf ihre Energieeffizienz und ihre Auswirkungen auf Kondensstreifen untersucht.

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Manche Verschwörungstheorien halten sich hartnäckig. Neben Nazi-Kolonien auf der Mondrückseite, Hohlerde-Theorie und Illuminaten-Verschwörungen stehen vor allem Chemtrails hoch im Kurs. Diese besagt, dass die Regierung, die UN, die Nato oder andere mächtige Player über Linienflugzeuge Chemikalien in die Luft ausbringen lassen. Diese dienen, je nach individueller Überzeugung, der Wettermanipulation, Gedankensteuerung, Sterilisierung oder anderen sinistren Zwecken zum Schaden der Bevölkerung.

Regelmäßig tauchen im Internet auch Videos in üblicherweise niedriger Bildqualität auf, die als Beleg für Chemtrails herangezogen werden. Und schnell werden die Spuren am Himmel sie von Physikern oder Luftfahrt-kundigen Personen als normale Kondensstreifen oder andere, einfach erklärbare Phänomene entlarvt.

Einfacher Zugriff

Das Hacker-Kollektiv Anonsec lässt sich davon aber nicht beirren und will auf der Suche nach seiner eigenen Wahrheit nun einen großen Coup gelandet haben. Im Rahmen der Operation #NasaDrones sei es ihnen gelungen, auf Server der US-Raumfahrtagentur Nasa einzubrechen, behaupten sie.

Der Spiegel hat sich die dazu von den Hackern online gestellten Dokumente näher angesehen. So sollen sie den Zugang zu einem Rechner der Organisation einem anderen Hacker abgekauft haben und sich anschließend nach Sicherheitslücken für weitere Zugriffe ins interne Netz umgesehen haben.

Schon nach einer Drittelsekunde konnte man mit einem Suchtool einen Rechner finden, bei dem sowohl als Login-Name und auch Passwort der Begriff "root" konfiguriert war. Davon ausgehend seien sie immer tiefer vorgedrungen und bedanken sich in ihrem Dokument sarkastisch bei allen "Sekretären und ihrem unersättlichen Verlangen, E-Mail-Anhänge zu öffnen".

Drohnen-Flugplan soll manipuliert worden sein

Anonsec will sogar temporär Zugriff auf eine Drohne der Raumfahrtagentur gehabt haben. Via Man-in-the-Middle-Attacke sei es gelungen, einem der "Global Hawk"-Fluggeräte manipulierte Wegpunkte einzuspeisen. Die Bodenkontrolle der Nasa hätte daraufhin auf manuelle Steuerung durch Bodenpersonal umgeschalten. Kurz darauf sei auch der digitale Einbruch bemerkt und das System abgesichert worden.

Bis dahin sei es aber gelungen, rund 250 Gigabyte an Daten herunter zu laden. Die Hacker versprechen sich in dem Bestand wertvolle Funde, unter anderem für den Beleg der Chemtrail-Verschwörung.

Noch kein Kommentar der Nasa

Es bleibt allerdings fraglich, ob sich die Ereignisse so zugetragen haben, wie von den Unbekannten geschildert. Die Nasa selbst hat zu dem mutmaßlichen Hack noch keine Stellung bezogen. (gpi, 02.02.2016)