Los Angeles – Wegen eines schon vor Monaten entdeckten Gaslecks in der Nähe von Los Angeles hat Kaliforniens Justizministerin Kamala Harris die verantwortliche Firma verklagt. Das Unternehmen Southern California Gas habe Gesundheits- und Sicherheitsgesetze des Bundesstaats an der US-Westküste verletzt, teilte Harris am Dienstag mit. Die Firma hätte das bereits im Oktober entdeckte Leck, aus dem weiter Methan strömt, sofort schließen und die Behörden informieren müssen.

Gouverneur Jerry Brown hatte Anfang Jänner den Notstand für das betroffene Gebiet ausgerufen. Rund 4.500 Familien mussten ihre Häuser bereits verlassen, weitere 1200 Haushalte werden derzeit umgesiedelt. Experten warnten vor schweren Umweltschäden durch das Methan, das seit Ende Oktober aus einem unterirdischen Gasspeicher der Firma im Aliso Canyon bei Los Angeles strömt – nach offiziellen Angaben zwischen 30.000 und 58.000 Kilogramm pro Stunde.

Sammelklage

Fast 2.200 Familien aus dem Vorort Porter Ranch, die über Kopfschmerzen, Übelkeit und Nasenbluten klagten, wurden über Weihnachten von dem Gasversorger in Notunterkünfte gebracht. Porter Ranch liegt knapp 50 Kilometer nordwestlich vom Stadtzentrum von Los Angeles. Viele Bewohner haben sich bereits einer Sammelklage gegen das Unternehmen angeschlossen.

Eine Unternehmenssprecherin versicherte im Jänner, dass alles getan werde, um das Leck in mehr als 2.400 Metern Tiefe "schnell und sicher" zu schließen und die Auswirkungen für die Anrainer zu verringern. Es könne aber noch bis Ende März dauern, bis es es komplett abgedichtet sei.

Von dem Leck geht nach Behördenangaben keine unmittelbare Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung aus. Das ausströmende Methan hat aber gravierende Auswirkungen auf die Umwelt: Als Ende November besonders viel Gas ausströmte, erhöhten sich die Treibhausgas-Emissionen Kaliforniens um ein Viertel, wie die Behörde für Luftqualität in Kalifornien mitteilte. (APA, 3.2.2016)