Kairo – Ein ägyptisches Gericht hat die Todesurteile gegen 149 Islamisten aufgehoben und ein Wiederaufnahmeverfahren angeordnet. Die Richter hätten dem Einspruch der Anhänger der verbotenen Muslimbrüder am Mittwoch stattgegeben, berichtete die staatliche Zeitung "Al-Ahram". Zahlreichen Menschenrechtsorganisationen hatten die gegen die Muslimbrüder verhängten Todesstrafen heftig kritisiert.

Die Angeklagten waren schuldig gesprochen worden, elf Polizisten bei islamistischen Krawallen im Sommer 2013 "gelyncht" zu haben. Nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi war nahe der Hauptstadt Kairo in Kerdasa eine Polizeistation überfallen worden. Dabei kamen elf Sicherheitskräfte und zwei Zivilisten ums Leben. Der Zusammenstoß geschah am Tag der gewaltsamen Auflösung von Protestlagern der Muslimbrüder in Kairo mit Hunderten Toten. (APA, 3.2.2016)