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Claudio Pizarro ist mit 37 kein bisschen müde.

Foto: EPA/Benjamin Hernandez

Bremen – Nur für einen kurzen Moment legte Claudio Pizarro seinen strengen Diät-Plan zur Seite. Ein kleines Stückchen Schokolade konnte sich der Torjäger von Werder Bremen nach dem Doppelpack gegen Hertha BSC nicht verkneifen.

"Schokolade vermisse ich schon", sagte der Stürmer-Star, für den die süße Belohnung eine absolute Ausnahme bleibt. Seit dem August arbeitet der Peruaner eng mit einem Ernährungsberater aus Italien zusammen. Zucker, Pasta und Weißbrot sind tabu, nun kommt Dinkel-Kost auf den Tisch. Der Effekt, in Kombination mit hartem Training, ist beeindruckend: Mit 37 Jahren ist Pizarro topfit und steht als Leistungsträger bei den Grün-Weißen vor einem stolzen Jubiläum.

"Ich fühle mich besser und habe auch zwei, drei Kilo abgenommen", sagte der frühere Profi des FC Bayern zu Bremer Medienvertretern. Am Freitag, im Duell bei Borussia Mönchengladbach (20.30 Uhr/Sky), wird Pizarro als erster Legionär sein 400. Bundesliga-Spiel absolvieren – eine Zahl, auf die der Torjäger stolz ist: "Natürlich ist das etwas Besonderes für mich. Das erlebt man nicht jeden Tag."

Keine Kartoffeln, keine Kuhmilch

Ein Karriereende ist trotz seines hohen Fußballeralters noch nicht in Sicht – ganz im Gegenteil. Pizarro träumt von einer Teilnahme an der WM 2018 in Russland und ist dafür bereit, sich in Verzicht zu üben. Auch Kartoffeln, Tomaten, Auberginen oder Kuhmilch hat Giuliano Poser gestrichen, der Ernährungs-Guru, der auch schon Lionel Messi beriet. "Wenn ich noch weiterspielen will, muss das sein", sagt Pizarro – und er hat noch viel vor.

Erfolgreichster ausländischer Torschütze der Bundesliga-Historie ist der Rechtsfuß schon lange, nun gilt seine volle Konzentration dem Klassenerhalt mit Werder. "In der Rückrunde will ich doppelt so gut sein", hatte Pizarro nach nur zwei Liga-Toren für Werder im Jahr 2015 angekündigt. Und mal wieder Taten folgen lassen.

Dreimal schlug Pizarro in den Duellen gegen Schalke 04 (3:1) und die Hertha (3:3) zu und trug maßgeblich zum geglückten Rückrundenstart bei, die Stimmung an der Weser ist wieder positiv. Mit seiner langjährigen Erfahrung kann er zudem eine Menge zur Entwicklung seiner Teamkollegen beitragen. "Ich kann noch viel von ihm lernen", betont Sturmpartner Anthony Ujah.

Pizarros Wert ist auch Sportchef Thomas Eichin bewusst, der den Routinier im Sommer zurückholte und mittlerweile als "Top-Transfer" einstuft. (sid, 3.2.2016)