Jerusalem – Bei einem Anschlag in Jerusalem ist am Mittwoch eine israelische Polizistin tödlich verletzt worden. Sie sei im Krankenhaus gestorben, teilte die Polizei mit. Eine Kollegin der Toten sei verletzt und die drei palästinensischen Angreifer erschossen worden.

Die Täter hätten sich mit Schusswaffen, Messern und einer Rohrbombe einem israelischen Kontrollposten am Damaskustor genähert, teilte eine Polizeisprecherin mit. Das Tor liegt am Eingang zur Jerusalemer Altstadt, die jährlich hunderttausende Pilger und Touristen besuchen.

Tödliche Stiche

Einer der Männer habe am Kontrollpunkt erst seinen Ausweis vorgezeigt und dann auf die Frau eingestochen. Ein zweiter habe das Feuer eröffnet. Andere Sicherheitskräfte erschossen die drei jungen Männer. Die Bombe sei nicht explodiert und unschädlich gemacht worden.

Die Täter stammten den Angaben zufolge aus der Umgebung der Palästinenserstadt Jenin im Norden des israelisch besetzten Westjordanlandes. Seit Anfang Oktober sind bei einer Gewaltwelle 27 Israelis und rund 170 Palästinenser – die meisten davon vor, während oder nach einem Anschlag – getötet worden. Bisher griffen Palästinenser jedoch fast nur mit Messern und anderen Stichwaffen an.

Tunneleinsturz

Beim Einsturz eines Tunnels in Khan Younis im südlichen Gazastreifen wurden zwei militante Palästinenser getötet. Die in der Küstenenklave herrschende Hamas bestätigte am Mittwoch, zwei Mitglieder ihres bewaffneten Arms seien bei dem Vorfall ums Leben gekommen. Die Männer im Alter von 23 und 35 Jahren seien am Dienstagabend mit Grabungen beschäftigt gewesen, als der Tunnel einstürzte, teilte die Hamas mit. Eine Woche zuvor waren bei einem ähnlichen Tunneleinsturz im nördlichen Gazastreifen sieben Hamas-Mitglieder getötet worden.

Israel wirft der Hamas vor, sie baue ein unterirdisches Tunnelsystem wieder auf, um sich auf den nächsten bewaffneten Konflikt vorzubereiten. Im 50-tägigen Gaza-Krieg im Sommer 2014 hatte Israels Armee Dutzende solcher "Terror-Tunnel" zerstört. Hamas-Kämpfer hatten die oft mit Zement verstärkten unterirdischen Gänge dafür genutzt, nach Israel vorzudringen und dort Anschläge zu verüben. Die Hamas selbst spricht von "Widerstandstunneln". (APA, 3.2.2016)