Brüssel – Die EU-Kommission plant einem Insider zufolge noch für dieses Jahr neue Gesetze für strauchelnde Abwicklungsstellen. Insolvenzregeln für die sogenannten Clearinghäuser stünden auch im Fokus von Diskussionen der 20 größten Industrie- und Schwellenländer (G20) im September, sagte ein Vertreter der Europäischen Union (EU) am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters.

Diese Überlegungen auf internationaler Ebene sollten für die Gesetzesvorlagen der Kommission berücksichtigt werden. "Wir können aber nicht ewig warten."

Sollte es bei den G20-Gesprächen keine Ergebnisse geben, werde die EU ihre eigenen Pläne vorantreiben. Clearinghäuser stellen sich bei Aktien- oder Derivate-Geschäften zwischen Käufer und Verkäufer. Sie springen ein, falls einer der Handelspartner ausfällt.

Im Zuge der schärferen Marktregulierung nach der Finanzkrise haben die Abwicklungsstellen an Bedeutung gewonnen, weil immer mehr Geschäfte der Clearing-Pflicht unterworfen wurden. Nun geht es darum, im Falle eines Bankrotts von Abwicklungshäusern für eine geregelte Geschäftsaufgabe zu sorgen. Doch fraglich ist noch, wer einspringt, wenn ein Clearinghaus finanziell in Schieflage gerät.

Vermögensverwalter und Pensionsfonds laufen Sturm gegen Pläne, sie dann in die Pflicht zu nehmen. (APA/Reuters, 3.2.2016)