Auf zwanzig Hunde brachte es Dorothy Parker (1893-1967) im Lauf ihres Lebens. Die Vierbeiner, vornehmlich Terrier und Pudel, hörten auf Namen wie "Cliché" oder "C'est tout!". Von einem der Herrchen behielt die geborene Rothschild zumindest den Nachnamen, ihre lakonisch-lyrischen Antipathien eröffnete die scharfzüngige Schreiberin mit Men: A Hate Song. Prompt folgten als Hassobjekte Verwandte, Frauen, Bohemiens, das Büro – und Schauspieler.

Anfangs jobbte Parker am Klavier einer Tanzschule in Manhattan, ihre ersten bezahlten Texte waren Bildunterschriften in der Vogue. Für Vanity Fair und The New Yorker schrieb sie Kritiken und Kolumnen; Gedichte und Stories publizierte sie unter Pseudonym. Linkes Engagement brachte ihr Ärger statt Engagements in Hollywood, wo sie an Drehbüchern, u. a. für Alfred Hitchcocks "Saboteure", mitgearbeitet hatte. Parkers Gedichte liest man im Original, Erzählungen sind übersetzt, u. a. von Pieke Biermann. Zu den markigen Reimen der Dorothy Parker zählt: "Men seldom make passes / At girls who wear glasses."

Eine Frau, der man unabhängig vom Styling Avancen macht, ist Birgit Minichmayr. Die Schauspielerin übermannt und überzeugt auf den Bühnen von Wien, Berlin, Salzburg, München und Zürich. Menschen abseits der Theatermetropolen müssen sich auf Kino und Fernsehen beschränken, wenn sie die mehrfache Nestroy-Preisträgerin sehen möchten. Nicht so am Freitag in Bludenz. Dorothy Parkers Erbe ging an Martin Luther King und die NAACP. Direkt nach Äthiopien gehen Gage und Kartenerlös der Lesung ihrer Texte im Rahmen von Kultur.Leben – ein Caritas-Projekt hilft dort Aids-Waisen. (pen, 4.2.2016)