Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Na endlich, doch ein Skandal auf dem diesjährigen Opernball! Man hat schon Angst gehabt ... Danke FPÖ!

Es war nämlich so: Der ORF hat einen jahrzehntealten Clip gezeigt, in dem Ursula Stenzel, damals Ballberichterstatterin, irgendeinen Promi interviewt. Die ORF-Präsentatorin Mirjam Weichselbraun dann live so: "Ich frag mich, was aus der Interviewerin geworden ist ... wahrscheinlich nicht viel."

Also ob jetzt FPÖ-Gemeinderatsabgeordnete in Wien und Beinahepräsidentschaftskandidatin der FPÖ "nicht viel" ist – bitte, das ist Auslegungssache. Aber nicht für Strache, der sich roboterhaft in den Empörungsmodus setzte: "zwangsgebührenfinanzierter ORF", "keine ausgewogene, neutrale Berichterstattung", "von Ursula Stenzel noch einiges abschauen". Und so weiter. Was aber dann in den sozialen Medien an sexualaggressivem Kretinismus von manchen Stenzel-Fans gegen Weichselbraun abgeladen wurde, lässt einen ahnen, was uns bevorstehen könnte.

Der Opernball ist, wie er ist, stellenweise elegant, stellenweise trashig. Halt eine Mischung aus Frack-mit-Dekorationen-und-Schärpe-Staatssteifheit und teils schmerzhaft schiachen Damenroben. Mit Einsprengseln vom rührenden Charme der DebütantInnenjugend. Apropos Roben: Mirjam Weichselbraun fiel zur güldenen Verpackung von "Spatzi" Lugner der Begriff "Ferrero Rocher" ein.

Das verdient eine Prämie. (Hans Rauscher, 5.2.2016)