Teheran – Bis zu 25 Prozent der ursprünglich vom Wächterrat abgelehnten Kandidaten dürfen nun doch an der Parlamentswahl am 26. Februar im Iran teilnehmen. Ratssprecher Nejatollah Ebrahimi sagte der Nachrichtenagentur Fars am Freitag, dass die Kandidatur von 20 bis 25 Prozent der disqualifizierten Personen wieder bestätigt sei. Genaue Zahlen nannte er nicht.
Laut Beobachtern handelt es sich bei den wieder zugelassenen Kandidaten hauptsächlich um Reformer, die Präsident Hassan Rohani unterstützen. Es dürften mehrere Hundert sein.
Proteste gegen Ausschlüsse
Im Vorfeld der Wahl waren viele von ihnen vom Wächterrat, einem erzkonservativen Kontrollgremium, disqualifiziert worden. Das führte zu Protesten. Rohani hatte den Wächterrat am Dienstag gewarnt, bei den Menschen sollte nicht der Eindruck erweckt werden, dass der Wahlausgang im Voraus organisiert und orchestriert sei. Die Ratsmitglieder sollten daher zumindest einige ihrer Entscheidungen revidieren.
Nach der Umsetzung des Atomabkommens und der Aufhebung der Wirtschaftssanktionen vor einem Monat haben die Reformer gute Chancen auf einen Wahlsieg. Die Hardliner, die in den letzten drei Legislaturperioden das Parlament dominiert haben, sehen dadurch ihre politische Existenz gefährdet. (APA, dpa, 5.2.2016)