Trenton – Im Skandal um manipulierte Abgaswerte nimmt die Klagewelle gegen den Volkswagen-Konzern in den USA weiter Fahrt auf. Auch der Bundesstaat New Jersey hat ein Verfahren gegen den deutschen Autokonzern eröffnet, wie der zuständige Generalbundesanwalt John J. Hoffmann am Freitag mitteilte.

VW wird vorgeworfen, durch den Einbau von illegaler Manipulations-Software Verbraucher getäuscht und das Gesetz zur Luftreinhaltung verletzt zu haben. "Im letzten Jahrzehnt hat sich Volkswagen in einem der größten Betrugsfälle in der Geschichte der Automobilindustrie engagiert", heißt es in der Anklage.

Der Konzern, auch die Töchter Audi und Porsche sind explizit genannt, habe von den Manipulationen profitiert, weil er Absatz, Marktanteil und Gewinne dadurch habe steigern können. VW hatte am 18. September auf Druck der US-Umweltbehörde EPA eingeräumt, seit 2009 in großem Stil bei Abgastests betrogen zu haben.

New Jersey folgt etlichen anderen ähnlich gelagerten Klagen von US-Landkreisen und -Bundesstaaten. Anfang Jänner hatte auch das Justizministerium im Auftrag der EPA ein Zivilverfahren gegen den Wolfsburger Konzern eröffnet. VW drohen Strafen in zweistelliger Milliardenhöhe. Zudem muss sich der Konzern mit den Vorwürfen zahlreicher privater Klägern zumeist wegen Vertragsbruchs und Betrugs auseinandersetzen. Mehr als 500 solcher Klagen sind bei einem Bezirksrichter in San Francisco gebündelt. (APA, 6.2.2016)