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Mutig und gut: Lindsey Vonn.

Foto: REUTERS/Dominic Ebenbichler

Garmisch – Lindsey Vonn – Wer sonst? – hat die sehr anspruchsvolle Abfahrt in Garmisch in 1:40.80 Minuten gewonnen und mit ihrem neunten Saisonerfolg den 76. Weltcupsieg verbucht. Die Schweizerin Fabienne Suter hatte als Zweite bereits 1,51 Sekunden Rückstand auf die US-Amerikanerin, die im Weltcup weiter davon zog und nur noch zehn Siege hinter der Bestmarke von Ingemar Stenmark liegt. Dritte wurde die Deutsche Viktoria Rebensburg (+ 1.57).

Nicht gerade bärig lief es für die ÖSV-Damen. Cornelia Hütter (2,60) und Elisabeth Görgl (2,61) landeten auf den Plätzen zwölf und 13, Mirjam Puchner (4.97) kam nicht unter die besten 30. Ramona Siebenhofer, Tamara Tippler, Stefanie Moser und Stephanie Venier scheiterten auf dem nicht einfach gesetzten Kurs auf ruppiger Piste, die sich viel schneller als im Training am Donnerstag präsentierte.

Im Gesamtweltcup liegt Vonn nun mit exakt 1000 Punkten 127 Zähler vor Lara Gut. Die Schweizerin belegte in der Abfahrt mit 2,86 Sekunden Rückstand nur den 14. Rang. Am Sonntag steigt in Garmisch ein Super-G (11.00 Uhr).

"Ich mache es einfach"

"Es war nicht fehlerfrei, aber ich habe Druck im richtigen Teil gemacht. Ich habe gesehen, dass es für die vorderen Läuferinnen sehr schwer war", meinte Vonn nach ihrem fünften Erfolg in der sechsten Abfahrt in diesem Weltcup-Winter. Nur in Val d'Isere war die vierfache Gesamtweltcup-Siegerin ausgeschieden. "Ich weiß nicht immer, wie ich so schnell sein kann. Aber ich mache es einfach."

Das wechselhafte Wetter – zunächst extrem hohe Temperaturen, dann Neuschnee und Regen – hatte den Organisatoren unter der Woche einiges an Kopfzerbrechen bereitet. Die kalte Nacht auf Samstag sorgte aber schließlich für einen kompakten Untergrund. Vor allem im oberen Streckenteil präsentierte sich die Piste hart, unten mussten die Fahrerinnen mit weichem Frühlingsschnee vorliebnehmen. Nicht ideal waren die Sichtverhältnisse.

ÖSV-Problem-Fahrten

Siebenhofer kam mit Startnummer zwei in der "Hölle" weiter von der Ideallinie ab und verpasste anschließend ein Tor. Auch Tippler war in der Schlüsselstelle nicht optimal unterwegs, stürzte schließlich glimpflich im Zielschuss. Hütter erlebte nach dem Gleitstück eine Schrecksekunde, als es ihr die Ski verschlug und sie nur knapp einen Sturz verhindern konnte. "Da hat es mir doch die Schneid abgekauft. Im ersten Moment war ich froh, dass die Knie nichts haben", sagte die Steirerin, die im Zielraum dann aber doch über Schmerzen klagte.

Görgl, die bei der WM in Garmisch-Partenkirchen 2011 Abfahrts- und Super-G-Gold gewonnen hatte, kämpfte ebenfalls mit der "Hölle". "Ich bin zu gerade gefahren, habe voll riskiert und wäre dann fast ins Tor gefahren", rekapitulierte die 34-Jährige. Nur ihrer Fitness und ihrem Willen habe sie es zu verdanken, dass sie sich auf dem Kurs halten konnte. (APA, red, 6.2.2016)