Mogadischu – Einen Tag nach der Eroberung der somalischen Hafenstadt Merka durch die islamistische Shabaab-Miliz haben Regierungstruppen den Ort zurückerobert. Mit Unterstützung von Soldaten der Afrikanischen Union (AU) habe die Armee Merka wieder eingenommen, sagte ein somalischer Armeesprecher am Samstag der Nachrichtenagentur AFP.

Nach einem kurzen Schusswechsel seien die Shabaab-Kämpfer geflohen. Bewohner bestätigten die Angaben. Am Freitag hatten die Soldaten der AU-Truppe Amisom und der Regierungsarmee Merka verlassen, als schwer bewaffnete Shabaab-Kämpfer einmarschierten. Nach Berichten von Einwohnern hatte die Miliz anschließend das islamische Recht der Scharia in der Stadt ausgerufen.

Kampf für islamischen Gottesstaat

Der Verlust von Merka war ein schwerer Rückschlag für die Armee und die Amisom, die die Stadt 2012 nach erbitterten Kämpfen eingenommen hatten. Die Shabaab-Miliz kämpft in Somalia seit Jahren mit Gewalt für einen islamischen Gottesstaat. Im Februar 2012 erklärte die Gruppe dem Terrornetzwerk Al-Kaida die Treue.

Derzeit sind etwa 22.000 AU-Soldaten in dem Krisenstaat stationiert. Es gelang ihnen in den vergangenen Jahren weitgehend, die Rebellen aus der Hauptstadt Mogadischu und weiteren Städten zu vertreiben. Dennoch verüben Shabaab-Kämpfer weiterhin Angriffe und Selbstmordanschläge. (APA, 6.2.2016)