Eine der ersten X-Apps: xedit.

Als GNOME vor einigen Jahren den Sprung auf die Version 3.0 vollzog, zeigten sich längst nicht alle Nutzer von den konzeptionellen Änderungen am freien Desktop begeistert. Die damit ausgelöste Kontroverse ist zwar mittlerweile deutlich abgekühlt, es sind aber auch einige Projekte entstanden, die sich der Modernisierung in Teilen verweigern. So nutzt etwa der Linux-Mint-Desktop Cinnamon zwar die technische Basis von GNOME, setzt darauf aber ein klassisches Desktop-Design im Stile von GNOME2.

X-Apps

Nun will die Distribution noch einen Schritt weiter gehen: Mit dem kommenden Linux Mint 18 sollen die ersten X-Apps die bisherigen GNOME-Komponenten ersetzen. Grund dafür sei, dass mit der fortschreitenden Entwicklung von GNOME3 auch die Kernprogramme umgestaltet wurden, und dieses Design nicht zu anderen Desktops wie Cinnamon passe, so Projektleiter Clement Lefevbre in einem Blogeintrag.

Erste Beispiele

Den Anfang macht xedit, ein Text-Editor, der auf dem Pluma-Projekt basiert. Dieses ist wiederum aus dem von GNOME entwickelten Gedit hervorgegangen – wenn auch in einer alten Version (2.30). Eine zweite App an der man derzeit arbeitet ist eine Media Player auf Basis von Totem 3.10.

Zielsetzung

Ziel sei es damit aber nicht nur neue GTK+-3-Kernapps für Linux Mint zu schaffen, betont Lefevbre. Viel mehr hofft man, dass die X-Apps auch von anderen Desktop-Projekten wie Mate oder Xfce übernommen und gemeinsam weiterentwickelt werden. (apo, 7.2.2016)