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Die Broncos dürfen feiern.

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Cam Newton weniger.

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Peyton Manning und die die Vince-Lombardi-Trophy in inniger Beziehung.

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Da muss man gleich einmal in die Zeitung schauen.

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Denver – Die Denver Broncos haben den 50. Super Bowl gewonnen und sich zum dritten Mal den Titel in der National Football League (NFL) geholt. Das Team um Star-Quarterback Peyton Manning (39) feierte in der Nacht auf Montag im kalifornischen Santa Clara einen hochverdienten 24:10-Sieg über die favorisierten Carolina Panthers. Manning wurde bei seiner vierten Final-Teilnahme zum zweiten Mal nach 2007 NFL-Champion, seine Zukunft ließ der Altmeister nach Spielende offen.

Manning, der vor neun Jahren mit den Indianapolis Colts triumphiert hatte, zeigte eine solide Leistung, konnte sich gegen die beste Mannschaft der Hauptrunde aber vor allem auf die starke Defensive seiner Broncos verlassen. Sein Gegenüber Cam Newton (26), am Vortag als wertvollster Spieler der Saison (MVP) ausgezeichnet, stellte dagegen seine Qualitäten nur selten unter Beweis. Sechsmal wurde er zu Fall gebracht, drei Ballverluste musste er hinnehmen. Dazu schwächten sich die in dieser Saison zuvor nur einmal bezwungenen Panthers durch vermeidbare Fehler immer wieder selbst.

Gegen Broncos-Defense kein Kraut gewachsen

Carolina kam mit der starken Defensive der Broncos von Beginn an überhaupt nicht zurecht und geriet erstmals in den Play-offs in Rückstand. Newton fand keinen Rhythmus, Denver kontrollierte das Geschehen und ging mit einer 13:7-Führung in die Pause.

Nach der aufwendigen Halbzeitshow mit Auftritten von Coldplay, Bruno Mars und Beyoncé änderte sich im Stadion der San Francisco 49ers beim NFL-Jubiläum am Gesamtbild nichts.

Denver, das im Halbfinale Titelverteidiger New England Patriots ausgeschaltet hatte, entnervte den hochgelobten Newton, der unter Druck einfach keine Mittel fand. Dazu führten Undiszipliniertheiten seiner Teamkollegen immer wieder zu Strafen.

Panthers-Kicker Graham Gano verkürzte mit einem Field Goal aus 39 Yards noch einmal zum 10:16, doch Newton verlor knapp vier Minuten vor Schluss den Ball, C. J. Anderson besorgte kurz darauf mit einem Touchdown das 22:10 für die Broncos und entschied das Spiel. Nach einer sogenannten Two-Point-Conversion stellte Bennie Fowler den Endstand her. Als MVP wurde Broncos-Linebacker Von Miller ausgezeichnet, er ist in 50 Jahren Super Bowl der neunte Verteidiger, dem diese Ehre zuteil wurde.

Miller bereitete beide Touchdowns der Broncos vor, indem er Newton den Ball entriss. "Es liegt an der Atmosphäre, die wir im Team haben", meinte er. "Wir tun alles füreinander, davon kommt der Erfolg." Vor zwei Jahren war Denver in der Super Bowl gegen die Seattle Seahawks noch mit 8:43 untergegangen.

Carolina blieb der erste Titel auch im zweiten Finalauftritt nach 2004 verwehrt. Dabei waren die Panthers mit nur einer Niederlage in bis dahin 18 Saisonspielen als klarer Favorit nach Kalifornien gereist. Der in Punkten besten Offensive der Liga gelangen vor mehr als 71.000 Zuschauern gerade einmal zehn Zähler.

NFL

Die Defense um Linebacker Luke Kuechly hielt zwar lange dagegen, Newtons Offense mochte aber wenig bis gar nichts auszurichten. Der sich gern selbst inszenierende "Superman" fand in Denvers Verteidigung sein Kryptonit. Newton machte sich gar nicht erst die Mühe, nach Erklärungen zu suchen. "Wir müssen einfach besser spielen", sagte er kurz angebunden.

Es lief für sein Team von Beginn an nicht nach Wunsch. Bereits nach dem ersten Viertel und einem Ballverlust von Newton, den Malik Jackson für Denver in der Endzone gewonnen hatte, stand es rasch 0:10. Gano setzte im dritten Viertel zudem einen Field-Goal-Versuch aus 44 Yards an die Stange.

Mannings Superlative

Die Entscheidung brachte der zweite Touchdown der Broncos durch Runningback C. J. Anderson drei Minuten vor Schluss. Manning konnte somit noch einmal die Vince-Lombardi-Trophy in den Abendhimmel stemmen. Mit zwei Titeln zog er mit seinem jüngeren Bruder Eli gleich. Seinen Rücktritt gab er auf der großen Bühne aber (noch) nicht bekannt. "Ich will keine emotionale Entscheidung treffen", begründete er. "Ich werde das alles sickern lassen und mir Zeit nehmen."

Manning, nunmehr ältester Quarterback der die Super Bowl gewonnen hat, ist auch der Erste, dem dies als Stammspieler mit zwei verschiedenen Teams gelungen ist. "Ich bin stolz darauf. Die Chance überhaupt erhalten zu haben ist nicht selbstverständlich", sagte er. "Unsere Defense ist einfach unglaublich. Ich bin dankbar, dass ich nicht gegen sie spielen muss." (sid, APA, red, 8.2.2016)