Was Continuum für die Windows-Welt ist, soll Maru OS für Android werden.

Foto: Maru OS

Unter dem Namen "Convergence" hat Canonical das Konzept des Mobilgeräts, das auch als einfacher Deskop-PC fungieren kann, bereits vor einigen Jahren präsentiert. Nun soll bald das erste Tablet auf den Markt kommen, das die Vision für das Unternehmen erstmals in die Realität überführt. Schon seit einer Weile ist Ähnliches bereits mit Windows 10 Mobile möglich, wenn auch derzeit nur auf den Smartphones Lumia 950 und 950 XL.

Apple wiederum setzt unter der Flagge von "Continuity" auf die engere Vernetzung zwischen einzelnen Geräten anstelle von All-in-One-Lösungen. In der Android-Welt wiederum gibt es bis dato keine dedizierte, einfache Lösung. Das wollen die Entwickler von Maru OS nun ändern.

Android mit integriertem Desktop-Linux

Maru ist im Kern ein Android-System für Smartphones auf Basis der Version 5.1 "Lollipop", die das Original-Interface verwendet und mit einem minimalen App-Set ausgerüstet ist. Schließt man das Handy an einen Bildschirm an, kann über selbiges ein auf Debian basierendes Linux-System gestartet werden, auf dem der Nutzer – unter Zuhilfenahme von Bluetooth-Maus und Tastatur – wie auf einem Desktop arbeiten können soll.

Das System verwendet dabei auch die Internetanbindung des Smartphones mit und kann auch auf Inhalte wie Fotos und Downloads auf dem Mobilgerät zugreifen.

Während es bislang nur recht wenige Windows 10 Mobile Universal-Apps für den Continuum-Einsatz gibt, sind laut Heise für die ARM-Version von Debian bereits einige Programme verfügbar – darunter etwa die Office-Suite LibreOffice, der Mail-Client Thunderbird oder der Firefox-Browser. Das Handy selbst soll während der Desktop-Session als solches weiter verwendbar bleiben.

Betaversion für Nexus 5

Soweit zumindest die Verheißungen, denn Maru OS muss sich in der Realität erst beweisen. Laut Homepage gibt es eine in Arbeit befindliche Umsetzung für das Nexus 5-Smartphone. Die Beta-Version wurde allerdings noch nicht veröffentlicht, Interessenten können sich jedoch auf eine Warteliste setzen lassen. (gpi, 08.02.2016)