Das Objekt in Indien schlug einen Krater in den Boden und tötete einen Busfahrer. Ob es sich wirklich um einen Meteoriten handelt, wird untersucht.

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Die Behörden suchten im Boden nach Teilen des mutmaßlichen Meteoriten.

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Bei dem in Dänemark gefallenen Objekt handelt es sich definitiv um einen Meteoriten.

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Mehrere Teile wurden geborgen.

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Chennai/Kopenhagen – In Indien soll ein Mann von einem Meteoriten erschlagen worden sein. Behördenvertreter gehen davon aus, dass ein herabfallendes Objekt, das am Samstag im südlichen Bundesstaat Tamil Nadu einen Busfahrer tötete, ein Meteorit war. Ein Forscher mahnte eine genaue Untersuchung des Gesteinsbrockens an.

"Ein Meteorit stürzte auf eine private Ingenieursschule (...) und tötete einen Busfahrer der Schule", erklärte der Premierminister des Bundesstaates, Jayalalithaa Jayaram, am Sonntagabend. S. P. Rajaguru, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Indischen Institut für Astrophysik in Bangalore, sagte, dies sei durchaus möglich. Allerdings seien noch weitere Untersuchungen nötig.

Beim Absturz des Objekts am Samstag waren Fensterscheiben zerborsten und ein großer Krater entstanden. Laut Rajaguru könnte es sich um Weltraumschrott gehandelt haben. Sollte sich jedoch herausstellen, dass es tatsächlich ein Meteorit war, wäre es der erste dokumentierte derartige Todesfall überhaupt. Bei einem Meteoritenabsturz in der russischen Stadt Tscheljabinsk wurden im Jahr 2013 rund 1.500 Menschen verletzt, vor allem durch Glassplitter nach der Druckwelle.

In Sylacauga im US-Bundesstaat Alabama wurde im Jahr 1954 eine Frau von einem Meteoriten getroffen, als sie zu Hause auf ihrem Sofa lag. Ein Stein durchschlug das Dach, prallte an einem Radio ab und bescherte ihr ein großes Hämatom an der Hüfte. Der einzige nachweislich bekannte Meteoritenfall, bei dem ein größeres Lebewesen gestorben sein soll, ist der Fall des Valera-Meteoriten in Venezuela im Jahr 1972. Dabei soll eine Kuh auf der Weide erschlagen worden sein. Bei dem Fall des Marsmeteoriten Nakhla in Ägypten 1911 soll ein Hund getötet worden sein. Hierfür fehlt jedoch jeglicher Beweis.

Meteorit über Kopenhagen

Nahe der dänischen Hauptstadt Kopenhagen wiederum sind am Wochenende Teile eines Meteoriten niedergegangen. Eine Familie in Ejby bei Glostrup habe ein Stück des Himmelskörpers – "etwa so groß wie ein Golfball" – am Sonntag vor ihrem Haus entdeckt, sagte Johan Uldall Fynbo von der Universität Kopenhagen am Montag.

Bis nach Norddeutschland hatten Menschen am Samstagabend eine helle Leuchterscheinung am Himmel beobachtet. Auf der dänischen Insel Seeland, auf der die Hauptstadt liegt, habe man auch einen Knall hören können, sagte Uldall Fynbo: "Es hat sich angehört wie ein Gewitter."

Nach Angaben der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau tauchten am Montag weitere Teile des Meteoriten auf einem Parkplatz in Herlev westlich von Kopenhagen auf. Zusammen machten sie etwa ein halbes Kilo aus, sagte Daniel Wielandt vom Geologischen Museum. (red, APA, 8. 2. 2016)