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Einige der aufregendsten Veltliner kommen aus dem Burgenland.

Foto: EPA / Matthias Hiekel

Er ist ein Nationalheiligtum und beinahe so bekannt wie Sisi oder Schnitzerl: Der Grüne Veltliner schmeckt nicht nur heimischen Tranklern, sondern fungiert auch im Ausland als der önologische Botschafter Österreichs. Die wichtigste heimische Rebsorte ist ein echtes Allroundtalent und hat sich in den letzten zwanzig Jahren vom Aschenputtel zur anmutigen Prinzessin gewandelt.

Besonders stolz auf die Rebsorte ist man in Niederösterreich: Selbst Grüner Veltliner aus dem Weinviertel konnte seinen Ruf als Sauerampfer auf wundersame Weise abstreifen. Und doch muss er immer wieder sensorische Tiefschläge erdulden: Unzählige Winzer produzieren Grüne Veltliner, die nach rein gar nichts oder schlimmer – nach Sauvignon Blanc – schmecken.

Was fehlerhaft anmutet, scheint sich gut zu verkaufen. Moderne Kellertechnik und Aromahefen machen es möglich. Aber auch übergewichtige Berserker machen einem das Leben schwer. Warum derlei Verirrungen als sorten- oder gar herkunftstypisch beworben werden, bleibt ein Mysterium.

Einige der aufregendsten Veltliner kommen ausgerechnet aus dem Burgenland: Claus Preisingers "Erde, Luft Gras und Reben" oder "St. Georgen" von Moric. Auch Uwe Schiefers neues Purbacher Projekt zeigt, wo veltlinertechnisch die Musik spielt. Und zwar reintönig und frei von Verzierungen. (Christina Fieber, RONDO, 16.2.2016)