Unicredit Chef Federico Ghizzoni rechnet damit, dass die CEE Sparte bis Jahresmitte, spätestens im Herbst von Wien nach Mailand transferiert wird. "Wir haben bereits das äußerst langwierige Verfahren eingeleitet" bestätigte Ghizzoni dem STANDARD. Der Bankenchef dementierte, dass ein Verkauf des Retailgeschäfts der Bank Austria möglich sei. "Ich bin eine seriöse Person und habe mein Wort zur Restrukturierung gegeben. Ein Schritt zurück ist auszuschließen."

Was den Transfer von 3300 Bank Austria Bankern ins staatliche Versorgungssystem in Österreich betrifft, meinte Ghizzoni nur "Wir haben voll die in Österreich geltenden Regeln genutzt." Was die Kursverluste der italienischen Bankenwerte betrifft, meinte der Bankenchef, dass diese zum Teil auch emotional bedingt seien und zweifellos durch die Problemkredite des italienischen Kreditsystems entstanden seien. Interessanter sei, wo die hohe Liquidität der Investoren, der Staatsfonds derzeit geparkt sei und wie diese in den nächsten Monaten verwendet wird.

Einmalig in der italienischen Bankengeschichte hat der Verwaltungsrat von Unicredit am Tag der Bilanz-Präsention dem Bankenchef ihr volles Vertrauen ausgesprochen und die Fortschritte bei der Umsetzung des Geschäftsplanes (Restrukturierung Bank Austria, Personalabbau in Italien, Verkauf der Ukraine Tochter) gelobt. Die außergewöhnliche Anerkennung ist primär auf die immer lauter werdenden Gerüchten nach einem Management Wechsel bei Unicredit zurückzuführen. Im Board sind alle Großaktionäre präsent. (Thesy Kness Bastaroli aus Mailand, 9.2.2016)