Florian Grillitsch (vorne) und Altmeister Claudio Pizarro freuen sich über das Tor des jungen Österreichers in Leverkusen.

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Tennisballprotest der Dortmund-Fans gegen Ticketpreise in Stuttgart: Die meisten der mitgereisten Anhänger hatten wie angekündigt erst nach knapp 20 Minuten den Gästeblock betreten. Davor hatten sie Banner gezeigt, auf denen stand: "Wann sieht man's auch in Stuttgart ein? Fussball muss bezahlbar sein!"

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Leverkusen/Stuttgart – Florian Grillitsch hat am Dienstag sein erstes Pflichtspieltor für die Profis von Werder Bremen erzielt. Der österreichische U21-Teamspieler erzielte beim 3:1-Auswärtssieg der Norddeutschen gegen Bayer Leverkusen im Cup-Viertelfinale das Tor zum Endstand – allerdings aus Abseitsposition. Borussia Dortmund zog mit einem 3:1 (2:1) beim VfB Stuttgart in die Runde der letzten Vier ein und strebt das dritte Endspiel in Berlin in Folge an.

Grillitsch staubte nach einem abgewehrten Schuss von Claudio Pizarro ab, hatte dabei jedoch nur noch einen Spieler der gegnerischen Mannschaft vor sich. Davor hatte Javier Hernandez die Leverkusener in der 22. Minute in Führung gebracht, neun Minuten später gelang Santiago Garcia der Ausgleich für Werder.

Pizarro erhöhte in der 42. Minute per Strafstoß auf 2:1 für die Gäste, nachdem Bayers Wendell wegen Torraubs Rot gesehen hatte. Grillitsch spielte bei den Siegern durch, Zlatko Junuzovic fehlte wegen Schulterproblemen. Bayer musste zudem nach der Roten Karte gegen Wendell wegen einer Notbremse vor dem Elfmeter die komplette zweite Halbzeit in Unterzahl bestreiten.

Die abstiegsbedrohten Bremer, die erstmals seit dem verlorenen Finale gegen Bayern München 2010 in der Runde der besten Acht standen, sind dagegen nur noch einen Schritt von ihrer elften Endspiel-Teilname entfernt.

Werder-Coach Viktor Skripnik bot sein Team nach dem 1:5-Debakel bei Borussia Mönchengladbach und dem Ausfall von Kreativspieler Zlatko Junuzovic sowie Torjäger Anthony Ujah (zumindest auf der Bank) in einem defensiveren 4-1-4-1 auf. Die Hanseaten wirkten dadurch ausgesprochen kompakt. Nach einer Viertelstunde übernahm Werder dann sogar das Kommando und inszenierte vor allem über die linke Seite mit den in die Mannschaft gerutschten Fin Bartels und Grillitsch einige vielversprechende Angriffe.

Ein allzu ungeschicktes Foul von Alejandro Galvez an Stefan Kießling im Strafraum stoppte diese Drangphase, Chicharito verwandelte. Doch auch Bayers Herrlichkeit währte nur kurz: Nach Garcias Ausgleich verlor der Favorit komplett den Faden, Werder nutzte dies mit couragiertem Spiel eiskalt aus.

Nach der Pause baute Bayer-Trainer Roger Schmidt sein Team in zwölf Minuten zweimal komplett um. Direkt nach dem Wechsel stellte er mit Blick auf den Ausschluss Wendells auf eine Dreierkette aus drei Innenverteidigern um. Nach vorne gingen dennoch weiter wenig.

Harnik-Comeback für VfB

In Stuttgart erzielten beim Wiedersehen mit dem Ur-Dortmunder Kevin Großkreutz, der nach 236 Pflichtspielen für den BVB erstmals gegen seine große Liebe antrat, erzielten Marco Reus (5.), Pierre-Emerick Aubameyang (31.) und Henrich Mchitarjan (90.) die Tore für die Gäste. Für den VfB fand der Höhenflug unter Trainer Jürgen Kramny nach zuletzt fünf Pflichtspielsiegen trotz des Treffers von Lukas Rupp ein Ende (21.).

Für Martin Harnik brachte das Match zumindest ein kleines persönliches Erfolgserlebnis – der ÖFB-Teamspieler wurde beim VfB in der 68. Minute eingetauscht und kam damit zum ersten Pflichtspiel-Einsatz seit seiner am 1. November 2015 erlittenen Knieverletzung. Florian Klein verfolgte die Partie von der Ersatzbank.

Diese entspann sich auf tiefem Boden hochintensiv und mit viel Tempo. Dortmund war zwar die etwas bessere zweier starker Mannschaften, der VfB hielt mit viel Herzblut aber sehr gut mit. (sid/APA/red, 9.2. 2016)